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Nowaks schwierige Rückkehr zu Rot-Weiß Oberhausen

Kleeblätter wollen im Aufstiegskampf noch mal mitreden

Schwierige Rückkehr und hohe Erwartungen: Nowaks Zwischenbilanz in Oberhausen

Der Trainer und sein Offensiv-Ass: Jörn Nowak (Mitte) hat bei Rot-Weiß Oberhausen mit Moritz Stoppelkamp einen namhaften Spieler in seinen Reihen.

Der Trainer und sein Offensiv-Ass: Jörn Nowak (Mitte) hat bei Rot-Weiß Oberhausen mit Moritz Stoppelkamp einen namhaften Spieler in seinen Reihen. FUNKE Foto Services

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Jörn Nowak verdient Respekt. Als er im Sommer die Nachfolge des populären Mike Terranova im Traineramt bei Rot-Weiß Oberhausen übernahm, schlug ihm nicht unbedingt die ganz große Sympathie aus dem Umfeld entgegen, hatte er doch 2019 die Kleeblätter verlassen und war ausgerechnet zum ungeliebten Nachbarn Rot-Weiss Essen gegangen. "Das tut man nicht", hieß es in Oberhausen, wo man relativ wortlos zur Kenntnis nahm, wie der gebürtige Leipziger die Essener als Trainer in die 3. Liga führte und dann als Sportdirektor zielgerichtet arbeitete.

Dass Oberhausens Sportleiter Patrick Bauder den einstigen RWO-Innenverteidiger nach dessen etwas nebulösem Abgang von der Hafenstraße ein paar Kilometer westlich wieder an die Lindnerstraße lotste, sah man mit abwartender Skepsis. Aber Nowak - seit mehr als einem Jahrzehnt in Oberhausen heimisch - überzeugte, auch wenn zwischendurch mal die Ergebnisse ausblieben. Nach dem Weggang einiger Spitzenkräfte wie Anton Heinz und Nils Winter (beide Aachen), Kelvin Lunga (Bocholt) oder Jerome Propheter (Teutonia Weiden) und dem Zugang von Regionalliga-Spitzenleuten wie Moritz Stoppelkamp (Duisburg), Oguzhan Kefkir (RWE) oder Moritz Montag (Wuppertal) war es nicht einfach, unter steigendem Erwartungsdruck eine spielstarke Mannschaft zusammenzustellen.

Schwach gegen Schalke II und Köln II

Der Auftakt war schwach: Niederlage in Wiedenbrück, Unentschieden gegen Velbert. Noch im August schien der Knoten zu platzen: 4:1-Siege in Lippstadt und gegen Aachen, Dreier gegen den FC Gütersloh und Fortuna Düsseldorf II, doch dann hagelte es Unentschieden in Reihe, daheim mehr als auswärts - in der Fremde blieb RWO eine Macht, daheim war mit der vielbeschworenen "Festung" Stadion Niederrhein wenig Staat zu machen. Die Tiefpunkte waren fast blamable Auftritte gegen Schalke II (1:3) und den 1. FC Köln II (0:2), und auch die torlosen Unentschieden gegen Bocholt und Wuppertal ließen nicht mit der Zunge schnalzen.

20. SPIELTAG

Genau das hätte man nur zu gern erwartet, angesichts des ins schöne Spiel verliebten Moritz Stoppelkamp mit seinen ballfertigen Mitspielern Sven Kreyer und anderen. Möglicherweise wollte Nowak zu schnell seine Idee von einem stringenten Spiel zwischen den Strafräumen implementieren, vom Wechsel zwischen schnörkellosem Vertikalspiel und bei Bedarf abwartender Ballzirkulation. Es klappte nicht immer, aber es wurde mit der Zeit wieder besser.

Ausgerechnet zum Ende des Jahres mussten die Oberhausener pausieren, das Spiel bei Borussia Mönchengladbach II erhielt drei Ansetzungen und drei Absagen, das Rückrundenmatch in Velbert blieb ungespielt. Folge: RWO liegt zehn Punkte hinter Spitzenreiter 1. FC Bocholt, fühlt sich aber viel näher dran und stark genug, um im Kampf um den Aufstieg noch mitzureden.

Gustav Wentz

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