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Schreckmoment: Kolumbiens Linda Caicedo geht zu Boden

Sorgen beim nächsten DFB-Gegner

Schreckmoment im Training: Kolumbiens Jungstar Caicedo geht zu Boden

Ging im Training zu Boden: Linda Caicedo.

Ging im Training zu Boden: Linda Caicedo. IMAGO/ZUMA Wire

Die 18 Jahre alte Ausnahmefußballerin des kommenden WM-Gegners der deutschen Nationalmannschaft erlitt im Training am Donnerstag einen Zusammenbruch. Sie konnte die Einheit nach dem Vorfall und einer kurzen Behandlung auf dem Platz aber fortsetzen.

"Sie ist nicht ohnmächtig geworden", sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP und versicherte: "Sie war nur müde, es geht ihr gut." Die Seleccion ist am Sonntag (11.30 Uhr MESZ/ARD) zweiter Gruppengegner der DFB-Auswahl.

Vorschau

Videoaufnahmen zeigen Caicedo beim leichten Joggen mit Teamkolleginnen, als sie sich plötzlich an die Brust fasst und kontrolliert auf den Rasen sinken lässt. Drei Mitspielerinnen sind sofort bei ihr und rufen ärztliche Hilfe herbei. Während Caicedo behandelt wird, bilden weitere Kolleginnen einen Sichtschutz um sie. Nach einer Weile setzt sie sich aber wieder auf.

Krebs mit 15

Der Vorfall hat eine Vorgeschichte: Bei der Copa America hatte Caicedo im vergangenen Jahr im Gruppenspiel gegen Chile (4:0) über Unwohlsein geklagt, musste ausgewechselt und medizinisch betreut werden. Trainer Nelson Abadia erklärte damals, es sei nichts Ernstes gewesen, sondern eine "Dekompensation", eine Minderleistung eines Organs. Caicedo hatte als 15-Jährige Krebs.

Dritte WM in Serie mit Torerfolg

Beim WM-Auftakt gegen Südkorea (2:0) hatte die schnelle und technisch starke Flügelstürmerin, die bei Real Madrid unter Vertrag steht, aus der Distanz getroffen und damit innerhalb eines Jahres bereits bei der dritten Weltmeisterschaft mindestens ein Tor erzielt. Bei der U-20-WM im vergangenen August in Costa Rica gelangen ihr zwei Treffer, bei der U-17-WM im letzten Oktober in Indien gar vier, die maßgeblich dafür verantwortlich waren, dass Kolumbien bis ins Endspiel vordrang und dort erst von Spanien gestoppt werden konnte (0:1) - Caicedo wurde zudem zur zweitbesten Spielerin des Turniers gewählt.

Co-Trainer erneut in Verantwortung

Gegen Deutschland wartet auf Kolumbien an diesem Sonntag der Härtetest in dieser Gruppe - dessen ist sich auch Caicedo bewusst. "Wir treten gegen einen Favoriten an, das müssen wir mutig und konzentriert tun", hatte der hochtalentierte Youngster früher in dieser Woche geäußert. "Gegen Südkorea haben wir viel Selbstvertrauen getankt. Wir haben Respekt, aber keine Angst vor Deutschland."

Die Kolumbianerinnen werden - wenn Caicedo denn spielfähig ist - wohl in Bestbesetzung antreten; allerdings ein weiteres Mal ohne ihren emotionalen Trainer Nelson Abadia auskommen müssen. Der verbüßt gegen Deutschland seine zweite Spielsperre, die er sich mit einer Roten Karte im Finale der Copa America gegen Brasilien (0:1) eingehandelt hatte. Am Sonntag wird deshalb wieder sein Assistent Angelo Marsiglia als verantwortlicher Coach an der Seitenlinie stehen. Dessen Co-Trainer wiederum ist übrigens Mario Abadia, der Sohn von Chef Nelson.

aho, sid, AW