Bundesliga

Schlotterbeck: "Wir hätten heute auch zwei, drei kassieren können"

Ehemaliger Freiburger liefert sich Wortgefecht mit Streich

Schlotterbeck nach seiner Rückkehr: "Wir hätten heute auch zwei, drei kassieren können"

Legte sich bei seiner Rückkehr mit seinem ehemaligen Trainer Christian Streich an: Nico Schlotterbeck (re.).

Legte sich bei seiner Rückkehr mit seinem ehemaligen Trainer Christian Streich an: Nico Schlotterbeck (re.). IMAGO/Kirchner-Media

Dass Nico Schlotterbecks Zeit beim SC Freiburg noch nicht allzu lange her ist, erkennt man an den Spitznamen, die er für die Freiburger Spieler hat. Da gibt es Vincenzo Grifo und Christian Günter, die die Freistöße beim Sport-Club treten - oder wie Schlotterbeck bei DAZN sagte: "Freiburg hatte acht, neun Standards, die wir ganz gut wegverteidigt haben. Ich kenn das, die sind relativ gut von Vince und Günni."

Und es gibt Mark Flekken, den Freiburger Keeper, der mit seinem Missgeschick beim absolut haltbaren Schuss von BVB-Matchwinner Jamie Bynoe-Gittens das 1:1 entstehen ließ. O-Ton Schlotterbeck: "Dann kommt leider der Fehler von Flekki, wir machen zwei Dinger und das Spiel ist entschieden."

Mit 3:1 gewannen Dortmund und Schlotterbeck somit letztlich das Spiel in Freiburg - in der alten Heimat des in Waiblingen (Baden-Württemberg) geborenen Innenverteidigers. Vor der Partie, so gab er zu, war der Nationalspieler durchaus aufgeregt: "Die Anspannung war heute war schon groß. Du hast ein bisschen das Gefühl, dass du es den Leuten zeigen willst, obwohl du das gar nicht brauchst."

Schlotterbeck: "Bis zum 1:1 war Freiburg besser"

Am Nachmittag habe Schlotterbeck deswegen noch mit BVB-Berater Matthias Sammer gesprochen: "Er hat mir ein paar lobende Worte mitgegeben und gesagt, dass er immer schlecht gespielt hat, wenn er wo zurückkam. Ich soll's nur nicht so machen." Mit einem Lächeln ergänzte er: "Aber gar kein Druck, sondern ganz normal spielen und dann rocken wir das Ding - und das haben wir zum Glück gemacht."

Was Schlotterbeck jedoch auch ansprach: Dortmund hat sich lange Zeit schwer getan. "Freiburg hat uns alles abverlangt und man muss ehrlich sagen: Bis zum 1:1 waren sie besser." Im Spiel seiner Mannschaft sieht der 22-Jährige deshalb noch "sehr viel Luft nach oben. Wir haben heute ein Gegentor kassiert, hätten aber auch zwei, drei kassieren können." Dabei nimmt er nicht nur sich und seine Abwehrkollegen, sondern das Kollektiv in die Pflicht: "Wir müssen als Mannschaft besser verteidigen. Wenn wir das kapieren, dann sind wir eine sehr gute Mannschaft, weil wir offensiv brutale Qualität haben."

Nicht all seinen Ex-Kollegen begegnete Schlotterbeck übrigens mit Harmonie, wie es die netten Spitznamen vermuten lassen: Als er in der 67. Minute Ritsu Doan an der Seitenlinie recht hart umgrätschte und Gelb sah, folgte ein ein paar Sekunden lang andauerndes wie lautstarkes Wortgefecht mit seinem tobenden Ex-Trainer Christian Streich. "Der Nico hat den Ritsu Doan auf dem Platz begrüßt und dann habe ich den Nico begrüßt, weil ich ihn vorher noch nicht gesehen hatte", kommentierte Streich die Szene trocken-ironisch.

Es war also doch eine recht ereignisreiche Rückkehr nach Freiburg, an deren Ende nur Schlotterbeck voller Zufriedenheit sagen konnte: "Es war ein schönes Spiel."

jas

Bilder zur Partie SC Freiburg - Borussia Dortmund