Bundesliga

Leipzigs Xaver Schlager: "Können sagen, wir sind dumm"

Leipzig läuft in Mainz in einen entscheidenden Konter

Schlager: "Können sagen, wir sind dumm"

Xaver Schlager nachdenklich nach dem Spiel in Mainz.

Xaver Schlager nachdenklich nach dem Spiel in Mainz. IMAGO/Jan Huebner

Zwei Niederlagen in Serie ohne eigenen Treffer, das hatte es für RB Leipzig zuletzt im Frühjahr gegeben. Von Mitte März bis zum Anfang April verloren die Sachsen sogar drei Spiele in Folge zu null (0:7 bei Manchester City, 0:1 in Bochum und 0:3 gegen Mainz). Etwas mehr als sieben Monate später war Mainz erneut entscheidend beteiligt. Beim 0:2 beim FSV präsentierte sich RB offensiv meist zu behäbig, blieb deshalb lange harmlos und lief zudem entscheidend in einen Konter.

Nicht "auf den Punkt" dagewesen

Schon beim 0:1 im Pokal in Wolfsburg hatte man zu wenig in der Offensive zustande gebracht, das sah auch Trainer Marco Rose nach der Partie bei "Sky" so: "Jetzt haben wir zweimal gegen tiefstehende Gegner zu wenig auf die Platte bekommen." Dabei sah der Coach "inhaltlich ein ordentliches Spiel", in den "entscheidenden Situationen" sei sein Team dann aber nicht "auf dem Punkt" dagewesen und habe "unsauber gegen den Ball gespielt".

Konkret meinte Rose die Szene, die zum vorentscheidenden 0:1 in Minute 76 führte. Nach einem Fehlpass des eingewechselten Timo Werner schaltete Edimilson Fernandes schnell um, Lukas Klostermann konnte Karim Onisiwo nicht am Flanken hindern, Jae-Sung Lee köpfte in der Mitte ein. Schon zuvor hatte RB Schwächen im Umschalten offenbart, Dominik Kohr hatte aus aussichtsreicher Position aber noch verfehlt.

RB lässt sich auskontern

Auch für Xaver Schlager, der sein 100. Bundesligaspiel absolvierte, war das ungenügende Verhalten bei den Mainzer Gegenstößen spielentscheidend. "Wir können jetzt sagen, wir sind dumm, weil wir in den Konter laufen", so der defensive Mittelfeldspieler, der nach minimaler Bedenkzeit selbst präzisierte: "Ja, das können wir sagen."

Viel war bis dato nämlich nicht auf das Tor von Jannis Blaswich geflogen, der Keeper hatte nur eine leichte Fangübung unmittelbar nach der Pause gegen Lees Schlenzer absolviert. "Wir haben halt ein Problem, dass die Gegner gegen uns mit elf Mann verteidigen und einfach irgendwie beten und hoffen und dann gelingt irgendwas", so Schlager.

Insgesamt mache man "nicht recht viel falsch", wollte Schlager sich und seinen Mitspieler auch "nicht so viel vorwerfen", schließlich könne man nicht sagen, "wir spielen schlecht, wir haben keinen Ballbesitz, wir haben keine Torchancen".

Nicht schlecht spielen stimmt zumindest in Sachen Spielkontrolle, denn die war da. Auch das Ballbesitzverhältnis sprach mit 68:32 klar für die Gäste aus Sachsen. Allerdings musste FSV-Keeper Robin Zentner auch nur einmal je Hälfte so richtig eingreifen (gegen Christoph Baumgartner und Xavi). Offensiv präsentierte sich RB meist ohne viel Tempo und vor allem ohne richtige Idee, um das Bollwerk der Mainzer zu knacken.

Rose: "Geht um Entscheidungsfindung"

"Wie gesagt, grundsätzlich machen wir es richtig, müssen aber mehr vors Tor kommen. Es geht bei uns in erster Linie um Entscheidungsfindung, auch mal einen Treffer erzwingen", forderte Rose, der aber gleichzeitig betonte, dass er "großes Vertrauen in die Mannschaft" habe. Zudem habe man ja schon am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in der Champions League beim Auswärtsspiel bei Roter Stern Belgrad die Chance, es besser zu machen.

Allzu lange wollte auch Schlager nicht auf den erfolglosen letzten beiden Spielen rumreiten, denn: "Das ist manchmal im Fußball so. Deswegen mögen den Sport sehr viele, für uns ist er gerade sehr hart."

sts

Bilder zur Partie 1. FSV Mainz 05 gegen RB Leipzig