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EM 2024: Sané - die große Hoffnung

Endlich beschwerdefrei und voller Tatendrang: "Für alle auf der Welt ein tolles Spiel"

Sané - die große Hoffnung

Leroy Sané ist endlich schmerzfrei - und will gegen Spanien voll angreifen.

Leroy Sané ist endlich schmerzfrei - und will gegen Spanien voll angreifen. Getty Images

Julian Nagelsmann hatte Sané gegen Dänemark den Vorzug vor Florian Wirtz gegeben, weil er sich von ihm mehr Tiefe erhofft hatte. Sané enttäuschte den Bundestrainer nicht hinsichtlich seines Engagements, ein Hauptdarsteller aber war er nicht beim 2:0-Erfolg - aber dennoch zufrieden.

Die Zufriedenheit des gebürtigen Esseners hat vor allem gesundheitliche Gründe. Monatelang hatte ihm eine Schambeinentzündung zugesetzt und restlos aus dem Rhythmus gebracht. "Komplett weg", verrät er, "ist es immer noch nicht." Und doch stellt Sané einen wesentlichen Fortschritt fest: "Ich fühle mich viel besser. Vorher brauchte ich nach Spielen fünf, sechs Tage, bis die Schmerzen weg waren, nach dem Spiel gegen Dänemark habe ich jetzt nichts mehr gespürt."

Der körperlichen Erleichterung soll sportliche Befreiungsschlag folgen

Der körperlichen Erleichterung soll nun auch der sportliche Befreiungsschlag folgen. Dass er am Dienstag für die Pressekonferenz im "Home Ground" nominiert war, sieht Sané noch nicht als Indiz für einen erneuten Startelf-Einsatz am kommenden Freitag, hofft aber natürlich darauf: "Ich weiß noch nicht, ob ich wieder spiele. Aber mir persönlich hat die längere Spielzeit gegen Dänemark gut getan."

Sané fühlt sich bereit für mehr. Und er sieht Deutschland auch bereit für Spanien. "Es treffen mit uns beiden aus meiner Sicht jetzt die beiden Mannschaften aufeinander, die bisher den besten Fußball bei diesem Turnier gespielt haben. Es wird für alle auf der Welt ein tolles Spiel." Er sieht sich und seine Kollegen jedoch ausdrücklich nicht in der Rolle des absoluten Underdogs. "Spanien ist sehr selbstbewusst und will immer die Kontrolle über das Spiel haben. Aber wir wollen in gewissen Phasen auch Kontrolle haben, und sie wissen auch, dass es gegen uns nicht einfach wird."

Sein persönliches Erfolgsrezept soll dabei auch ein wenig Ausdruck einer vollzogenen Veränderung sein. Sané galt lange als zu phlegmatisch im Rückwärtsgang, inzwischen zieht er aus erfolgreichen Wegen nach hinten auch Selbstvertrauen und Kraft. "Wenn ich erfolgreich in der Arbeit nach hinten bin, gibt mir das auch als Offensivspieler ein Gefühl von Sicherheit." Hinzu kommt die psychologische Wirkung nach innen und außen: "Es ist für das Gefühl der Mannschaft gut und wir zeigen dadurch auch, wie sehr wir zusammen arbeiten wollen. Gerade gegen Spanien werden die Wege nach hinten wichtig sein." Damit die Richtung danach weiter nach vorn zeigt. Für die Nationalelf. Und für Sané beim Versuch, endlich richtig anzukommen bei der Heim-EM.

Sebastian Wolff

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