Bundesliga

Sabitzer: "… dann weißt du, wie dieser Laden hier läuft"

Bayerns Mittelfeldspieler hatte nie Abschiedsgedanken

Sabitzer: "… dann weißt du, wie dieser Laden hier läuft"

Hält Joshua Kimmich gerne den Rücken frei Marcel Sabitzer.

Hält Joshua Kimmich gerne den Rücken frei Marcel Sabitzer. IMAGO/ULMER Pressebildagentur

Es war ein schwieriges erstes Jahr für ihn beim FC Bayern. Nur selten wurde er berücksichtigt. Die interne Konkurrenz war ihm voraus, Marcel Sabitzer selbst konnte sein in Leipzig nachgewiesenes Niveau beim deutschen Rekordmeister nie so richtig abrufen. Zwischenzeitlich hätten ihn die Vereinsbosse gerne abgegeben in diesem Sommer. Aber ein Wechsel kam für den Österreicher nie infrage, wie er sagt: Es habe "keinen Moment gegeben", in dem er darüber nachgedacht habe. "Es war gegen Ende der abgelaufenen Saison relativ klar, wie wir uns geäußert haben: Ich will mich hier durchbeißen, neu angreifen. Das war mein klares Ziel, das habe ich in jedem Training so umgesetzt."

Auch eine mögliche Verpflichtung von Konrad Laimer, über die lange Zeit diskutiert wurde, hätte kein Umdenken ausgelöst. "Ich habe mich wirklich gar nicht damit beschäftigt", betont Sabitzer: "Das hätte meine Herangehensweise nicht verändert." Für ihn galt: Leistung bringen im Training, jeden Tag, in dem Wissen, dass "dann der Trainer auch nicht wegschauen kann".

Kimmich kann sich nach vorne einschalten, ich halte ihm gerne den Rücken frei

Marcel Sabitzer

Während der Vorbereitung musste zudem Leon Goretzka am Knie operiert werden, der deutsche Nationalspieler konnte nicht mit in die USA reisen. Sabitzer war zur Stelle, hinterließ einen guten Eindruck. Und nutzte seine Chance. Nun, so sagt er, mache das Zusammenspiel mit Joshua Kimmich auf der Doppelsechs Spaß, "Wir ergänzen uns ganz gut. Er kann sich nach vorne einschalten, ich halte ihm gerne den Rücken frei".

Ich musste mich erstmal zurechtfinden. Ich hatte nicht viel zu verlieren, es ging ja nur besser.

Marcel Sabitzer

In seiner zweiten Saison wirkt der 28-Jährige befreiter und deutlich besser in das Team integriert. "Wenn du schon mal ein Jahr hier warst, weißt du auch, wie dieser Laden hier läuft", erklärt er: "Dann kannst du Situationen besser einordnen und einschätzen." Der FC Bayern ist eine andere Adresse, an der man sich als Neuankömmling erstmal akklimatisieren muss. "Ich wusste, dass ich nicht viel zu verlieren habe, denn es ging ja nur besser", gibt Sabitzer ehrlich zu. Da sei vieles "auch Kopfsache" und eben "eine andere Situation als in Leipzig", da "musste ich mich erstmal zurechtfinden". Außerdem sei auch "von außen vieles auf mich eingeprasselt", aber: "Ich bin immer überzeugt gewesen von dem, was ich kann. Das habe ich oft genug bewiesen. Und dann habe ich mich Selbstvertrauen zurückgekämpft."

Georg Holzner