Int. Fußball

Sergio Ramos: Rücktritt aus spanischer Nationalmannschaft

Innenverteidiger nicht mehr gewollt

Rücktritt mit Beigeschmack: Sergio Ramos wird nicht mehr für Spanien auflaufen

Wird nicht mehr im Nationalmannschaftstrikot Spaniens antreten: Sergio Ramos.

Wird nicht mehr im Nationalmannschaftstrikot Spaniens antreten: Sergio Ramos. picture alliance / nordphoto

180. Eine Zahl, die in der Darts-Welt das Maß aller Dinge ist. Auch Sergio Ramos muss diese nun als sein Maximum ansehen - zumindest in Bezug auf seine Nationalmannschaftskarriere. Nach 180 Einsätzen samt 23 Toren, zwei Europameister- und einem Weltmeistertitel ist für den Innenverteidiger bei der Roja Schluss. Dies gab er auf "Twitter" bekannt. Dabei hätte der PSG-Spieler wohl gerne weiter für sein Land gespielt.

Ramos: "Es ist egal, wie ich spiele"

In seinem Abschiedsbrief stellt Ramos klar, dass er vom neuen Nationaltrainer Luis de La Fuente höchstpersönlich mitgeteilt bekommen habe, "dass er nicht auf mich setzt und das auch künftig nicht tun wird, ganz egal, wie ich spiele".

Daher sei es an der Zeit, dem spanischen Nationalteam Lebewohl zu sagen. Ramos tue dies "schweren Herzens", schließlich liege ihm viel an seiner "geliebten Roja". Der ehemalige Spieler von Real Madrid hätte sich über einen würdigeren Abgang gefreut. Nun muss er einen Schlussstrich hinter einen Weg ziehen "von dem ich erhofft hatte, dass er weiter gehen und mit einem besseren Beigeschmack enden würde".

Ich hätte es verdient, dass diese Reise durch Leistungen, die nicht mehr dem Niveau der Nationalmannschaft entsprechen, beendet wird.

Sergio Ramos

Laut eigener Aussage hat Ramos "es verdient, dass diese Reise durch meine eigene Entscheidung, oder durch Leistungen, die nicht mehr dem Niveau der Nationalmannschaft entsprechen, beendet wird". Dem ist nun nicht so, der 36-Jährige macht den neuen spanischen Nationalcoach verantwortlich.

Dieser habe etwas gegen das Alter von Ramos, der Routinier schreibt auch von "Gründen, die ich zwar nicht direkt gehört, aber sicherlich gespürt habe". Nach einem einvernehmlichen Abgang klingt dies nicht, doch "Fußball ist nicht immer fair". Und nie "nur Fußball", so Ramos mit einer weiteren Anspielung.

Der Stolz überwiegt

Am Ende aber akzeptiere Ramos sein Schicksal - trotz Traurigkeit auch erhobenen Hauptes. Insgesamt überwiegen die positiven Momente um die Titelgewinne 2008, 2010 und 2012 samt "unvergesslichen Erinnerungen". Es sei immer etwas besonderes gewesen, für die Roja anzureten, mit "enormen Stolz", so der Rekordspieler der Iberer, der bereits bei der WM unter Ex-Coach Luis Enrique nicht im Kader Spaniens gewesen war.

Nach 180 Spielen bleibt Ramos nur noch, "von zu Hause aus anzufeuern, mit dem Gefühl eines privilegierten Menschen. Mein herzlicher Dank gilt allen, die immer an mich geglaubt haben."

mje

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