Manchmal funktioniert Talentförderung auch telefonisch. "Alexander Rosen hat mich angerufen, mit ihm habe ich ein vertrauensvolles Verhältnis", versichert Kuntz, "er hat mich auf Luca Philipp hingewiesen." Schließlich steht der junge Torhüter als Nummer 3 hinter Hoffenheims Stammkeeper Oliver Baumann und Vertreter Philipp Pentke noch nicht im Fokus einer breiten Öffentlichkeit.
Das kann in dem neuen U-21-Jahrgang aber kein Keeper behaupten. "Im Moment ist es schwer einzuschätzen, keiner ist irgendwo die Nummer 1 und spielt regelmäßig", erklärt Kuntz, "da bist du schon darauf angewiesen, gute Informationen zu bekommen. Und das war in diesem Fall vorbildlich." Dankbar nahm der DFB die Fährte auf. "Innerhalb kürzester Zeit konnte unser Torwarttrainer Klaus Thomforde zum Training und Spiel gehen, und er war sehr angenehm überrascht von den Leistungen."
Wir waren sehr dankbar für den Hinweis
Stefan Kuntz
Folgerichtig tauchte Philipp nun auch im ersten Aufgebot der neuen U-21-Generation auf. "Wir sind weit davon entfernt, dass Vereine versuchen, Spieler reinzusingen, sondern wir waren sehr dankbar für den Hinweis", stellt Kuntz klar. Nun liegt es bei Philipp, seine Chance zu nutzen. Der 20-Jährige konkurriert mit dem Salzburger Nico Mantl und Bremens Luca Plogmann, beide auch in ihren Klubs in Lauerstellung. "Das Rennen ist ganz offen", versichert Kuntz, auch wenn Plogmann seine Visitenkarte zuvor bereits abgeben konnte, "ihn haben wir dazugenommen, weil er bei Olympia seine Bereitschaft für Deutschland gezeigt hat", so Kuntz.
Nun ringen alle drei Torhüter um Einsatzzeiten in den beiden ersten EM-Qualifikationsspielen am Donnerstag in San Marino (19 Uhr) und am kommenden Dienstag in Lettland (18:15 Uhr).
Philipp spielt schon seit 2013 für die TSG und sammelt derzeit in der Regionalligamannschaft regelmäßig Spielpraxis. Der gebürtige Stuttgarter stünde vor seinem allerersten Einsatz für Deutschland.
