Bundesliga

Rose nach Schmähgesängen: "Viele coole Menschen und ein paar Idioten"

Auch FC-Chef Keller zeigt Unverständnis

Rose reagiert auf Kölner Schmähgesänge: "Viele coole Menschen und ein paar Idioten"

Positioniert sich klar: Leipzigs Trainer Marco Rose

Positioniert sich klar: Leipzigs Trainer Marco Rose IMAGO/Chai v.d. Laage

Trainer Timo Schultz hatte nur Positives mit den Fans des 1. FC Köln erlebt. "Was hier nach dem Spiel abgegangen ist, war beeindruckend. Sie haben die Mannschaft noch mal aufgebaut, weil sie gesehen haben, dass die Jungs alles auf dem Platz gelassen haben", sagte der FC-Coach nach dem 1:5 gegen RB Leipzig am Freitagabend.

Der Umgang mit den eigenen Spielern war emotional und positiv, der mit den Leipzigern dagegen zu verurteilen. Nach Xavis Führungstreffer hatten Kölner den Niederländer unter anderem mit kleinen Glasfläschchen beworfen, weil der in Richtung der FC-Tribüne gejubelt hatte. Dort allerdings standen auch Fotografinnen der Leipziger und ein Kamera-Team, das derzeit eine Doku dreht. Eine unglückliche Situation.

Spielbericht

Xavis Jubel in die Kameras

Das sah auch RB-Coach Marco Rose so: "Er hat ein Tor geschossen, ungünstigerweise auf der Fan-Seite des 1. FC Köln. Er läuft dann immer zur Eckfahne, er hat immer denselben Ansatz zum Jubel - er hat in die Kameras gejubelt. Xavi hatte überhaupt keine böse Absicht, wollte keinen provozieren. Wenn er das getan hat, tut es ihm sicher leid." FC-Geschäftsführer Christian Keller kündigte Konsequenzen für den Flaschen-Werfer an: "Ich hoffe, dass wir ihn auf irgendeinem Video finden und rausziehen können - dann wird er keine mehr werfen."

Die Stimmung war danach aber aufgeheizt. Und gipfelte, als die Heimfans Mitte der zweiten Hälfte "Wir hassen Ostdeutschland", skandierten. Überbewerten wollten das weder Rose noch Schultz, Kritik gab es trotzdem. Beispielsweise von Keller. "Ich verstehe nicht, was den Leuten da im Kopf vorgeht. Wir hatten heute einen DFL-Antidiskriminierungs-Spieltag. Über so einen Status sollten wir eigentlich hinweg sein", machte der 47-Jährige klar.

Rose reißt die Mauer ein

Rose, gebürtiger Leipziger, wählte einen versöhnlichen Ansatz. "Ich bin hier, um zu verbinden und nicht um zu spalten", betonte der RB-Coach und unterstrich die Gemeinsamkeiten zwischen West und Ost: "Die Leute, die das nicht so gut kennen da drüben bei uns, die sollen kommen. Es gibt ganz viele coole Menschen - so wie hier. Es gibt ein paar Idioten - so wie hier. Am Ende ist alles sehr ähnlich. Deswegen haben wir irgendwann die Mauer abgerissen, auch in den Köpfen."

jim