Bundesliga

Schalke 04: Reis glaubt an starke Nerven bei Schwolow

Neue Keeper-Konstellation bei Königsblau

Reis glaubt an starke Nerven bei Schwolow

Muss zwischen den Pfosten einspringen: Alexander Schwolow.

Muss zwischen den Pfosten einspringen: Alexander Schwolow. IMAGO/Laci Perenyi

Ralf Fährmann hat maßgeblichen Anteil daran, dass der nach der Hinrunde in der Tabelle weit abgeschlagene FC Schalke 04 inzwischen wieder sehr aussichtsreich mitmischt im Kampf um den Klassenerhalt. In den ersten vier Partien der zweiten Halbserie hielt der frühere langjährige S04-Kapitän seinen Kasten jeweils sauber, im weiteren Verlauf sicherte er seiner Mannschaft mit mehreren Paraden Punkte. Seit seiner Rückkehr ins Tor der Königsblauen patzte er nur einmal: Ende Februar gegen den VfB Stuttgart, was aber nicht weiter schlimm war - Schalke siegte trotzdem (2:1).

Fährmann ist einer der größten Rückrunden-Konstanten bei den Königsblauen, mit Moritz Jenz (2,89) hat aktuell nur ein Spieler einen noch besseren kicker-Notenschnitt als Fährmann (2,91). Der Aufholjagd-Garant ließ bei seinen elf Einsätzen nur neun Treffer zu, die Messlatte liegt also hoch für den Mann, der den an den Adduktoren verletzten bisherigen Rückrunden-Stammkeeper bis auf Weiteres ersetzen wird.

Im Training nie aufgegeben

Hinrunden-Stammtorwart Alexander Schwolow ist plötzlich wieder Schalkes Nummer 1, sein Kaltstart am Freitag gegen Hertha BSC (5:2) verlief ordentlich. Zwar landete der Ball bei Berlins erstem Schuss auf Schwolows Tor gleich im Netz (Stevan Jovetic, 45+3), doch an diesem Treffer war der Keeper genauso schuldlos wie an Herthas zweitem durch Marco Richter (84.).

In der Hinserie hatte Schwolow 41 Gegentore kassiert. Er hatte Phasen, in denen er Stabilität ausstrahlte, trat aber auch wackelig auf - ansonsten hätte Trainer Thomas Reis ihn zur Halbserie wohl kaum dauerhaft aus dem Kasten genommen. Nun traut Reis seinem Keeper zu, dass dieser im Saisonendspurt starke Nerven zeigt. "Ich bin froh, dass er im Training nie aufgegeben hat", sagt Reis.

Duelle gegen die Ex-Klubs

Ironie des Schicksals: Seinen Kaltstart musste Schwolow ausgerechnet gegen den Verein meistern, von dem er aktuell an den FC Schalke ausgeliehen ist, am Sonntag bekommt es der 30-Jährige mit dem Klub zu tun, dessen Trikot er ebenfalls schon trug: Zwischen 2008 und 2020 lief Schwolow weit mehr als 200-mal für verschiedene Mannschaften des SC Freiburg auf.

Als Ersatzmann wird am Sonntag im Breisgau (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) Michael Langer auf der Bank sitzen. Dort hatte er schon gegen Hertha BSC Platz genommen, allerdings in anderer Funktion: Reis wollte den erfahrenen 38-Jährigen als Torwarttrainer-Unterstützung dabei haben, jetzt ist der einzige Spieler im Kader der Gelsenkirchener, der schon einmal deutscher Meister wurde (2007 mit dem VfB Stuttgart), urplötzlich wieder als Nummer 2 gefragt.

Toni Lieto

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