Bundesliga

Reimann ändert den Kurs

Frankfurt: Nach dem Rundumschlag

Reimann ändert den Kurs

Beim Länderspiel gegen Island (3:0) in Hamburg saßen Willi Reimann und Felix Magath nebeneinander. "Wir haben uns auch über die Eintracht unterhalten", erzählte Reimann. Ins Detail wollte er nicht gehen. Viel Gutes hatte die Nummer fünf in der Reihe der Vorgänger auf der Eintracht-Bank, der Samstag mit dem VfB Stuttgart ins Waldstadion zurückkehrt, aber sicher nicht zu berichten.

Seiner Unzufriedenheit über die Zustände machte Reimann am Dienstag Luft. In einem verbalen Rundumschlag attackierte er Verein, Fans und Medien. Die besondere Konstellation will es, dass die Fußball AG die Bundesligamannschaft stellt, der Verein daran der Mehrheitsgesellschafter ist, was schon zu Magaths Zeiten (12/99 bis 1/01) für Reibungen gesorgt hatte.

"Die Mechanismen greifen wieder perfekt, die in Frankfurt mehreren Trainer den Job gekostet haben", schimpfte Reimann. Er selbst war aber auch in die Kritik geraten, weil er jene Fans, die Stimmungsmache gegen Trainer und Mannschaft betreiben, als "Ochsen" titulierte. Und auf Vereinsboss Peter Fischer ist Reimann schon länger sauer, weil der Präsident den Manager-Vorschlag des Trainers (Stephan Beutel) abkanzelte: Ein Gefolgsmann von Reimann werde es garantiert nicht. "Warum haben Sie mich dann um einen Vorschlag gebeten?", so der Trainer.

"Die Aussagen von Reimann sind der Sache Eintracht Frankfurt nicht dienlich", betonte Vorstandssprecher Heiko Beeck. Reimann selbst versuchte am Mittwoch, die Situation zu beruhigen. "Ich sage nur noch was zu sportlichen Dingen." Vielleicht hatte er sich daran erinnert, dass seine schroffe Art zum Beispiel Anfang 1998 in Wolfsburg ebenfalls der Anfang vom Ende war.

Michael Ebert