Champions League

RB-Fans kritisieren fragwürdige Kontrollen - Choreo abgebaut

Ärger in Warschau

RB-Fans kritisieren fragwürdige Kontrollen - Choreo abgebaut

Umgedrehte Banner im Block: Fans von RB Leipzig kritisierten die Kontrollen in Warschau.

Umgedrehte Banner im Block: Fans von RB Leipzig kritisierten die Kontrollen in Warschau. imago images

Für RB Leipzig stand am Mittwochabend in Warschau ein echtes "Endspiel" an, das Achtelfinale der Champions League war vor der Begegnung mit Schachtar Donezk das erklärte Ziel. Ehe die Sachsen in den Wettstreit mit dem ukrainischen Vertreter gehen konnten, kam es aber zu Vorfällen rund um den Gästeblock. 

Verschiedene Fans berichteten bei Twitter von fragwürdigen Einlasskontrollen. "Was hier in Warschau passiert, spottet jeder Beschreibung @RB Leipzig", schrieb der Account "RB Leipzig International": "Selbst Minderjährige werden anlasslos intensivst im Intimbereich betatscht - ein Abtasten war das nämlich nicht mehr. Frauen mussten sich fast entkleiden … Das ist nicht akzeptabel!" Der Klub bestätigte das am Mittwoch auf Anfrage der "Deutschen Presse-Agentur".

In Leipziger Fankreisen war von einem unbestätigten Fund von Pyrotechnik die Rede, der die rigorosen Kontrollen zusätzlich verschärft haben soll. Die aktive Fanszene der Sachsen jedenfalls entschied sich als Konsequenz dazu, die vor dem Spiel eigentlich geplante Choreografie abzubauen. Als Zeichen des Protests wurden stattdessen die Leipziger Fanbanner verkehrt herum aufgehängt.

Am späteren Abend teilte RB offiziell mit: "Wir verurteilten diese Form der Kontrollen und haben bereits bei der UEFA eine Beschwerde über das aus unserer Sicht zu harte Einlassprozedere eingelegt."

Zwei Fans in Gewahrsam - RB in Kontakt mit Deutscher Botschaft

Nach Informationen der "Leipziger Volkszeitung", die der Verein später bestätigte, gab es in Warschau eine zweistufige Kontrolle der Gästefans. Auf die Überprüfung durch den Ordnungsdienst folgte eine der ortsansässigen Polizisten. Speziell Letztere hatten zu überzogenen Maßnahmen gegriffen. Das Risiko des Einführens illegaler Gegenstände sollte minimiert werden, indem auch unter T-Shirts und in den Hosen nach solchen gesucht wurde. Abgetrennte Bereiche für die intimen Kontrollen habe es nicht gegeben.

"Zudem wurden mehrere Fans aufgefordert, ihre Schals im Rahmen der Kontrollen abzulegen und sie durften die Schals nach der Kontrolle nicht wieder aufnehmen", erklärte der Verein: "Zwei Personen wurden im Rahmen der Kontrollen darüber hinaus in Gewahrsam genommen. Deshalb stehen wir mit der Deutschen Botschaft in Warschau in Kontakt für den Fall, dass diese RBL-Fans über Nacht in Warschau bleiben müssen."

Im Vorfeld der Partie hatte "Sky"-Reporter Philipp Hinze zudem von "gespenstischer Atmosphäre" beim Aufwärmen berichtet. "Keine Musik, kein Stadionsprecher, kein Fangesang. Von Co-Trainer Alex Zickler kommt immer wieder: 'Nicht einlullen lassen, Männer'", schrieb Hinze bei Twitter.

msc