DFB-Pokal

Brian Behrendts Wünsche nach dem Pokal-Aus

Braunschweig verliert auch das dritte Pflichtspiel

"Power mitnehmen, Qualität dazuholen": Behrendts Wünsche nach dem Pokal-Aus

Eng am Mann: Brian Behrendt stört Simon Terodde bei der Ballannahme.

Eng am Mann: Brian Behrendt stört Simon Terodde bei der Ballannahme. IMAGO/Jan Huebner

Wieder nichts, auch wenn diesmal vieles anders war. Trotz des Ausscheidens aus dem DFB-Pokal blitzt auf Braunschweiger Seite hier und da Zuversicht auf, womöglich im Liga-Alltag doch nicht so unterlegen zu sein, wie es die ersten beiden Partien gegen Kiel (0:1) und in Magdeburg (1:2) andeuteten. "Wir haben uns sehr viel vorgenommen, weil vieles in der Liga nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben", verriet Brian Behrendt nach den 90 Minuten am Freitagabend und zählte auf: "Wir haben es ein bisschen anders gestaltet, mit zwei Stürmern, mit höherem Anlaufen. Wir haben Schalke weit von unserem Tor weggehalten. Das war unser Ziel, das hat richtig gut funktioniert. Wir hatten auch selbst gute Ballgewinne. Es ist vieles aufgegangen."

Wichtig in dieser Begegnung auf Augenhöhe auch: Der Schulterschluss mit dem Publikum gelang. Hatten die ersten 180 Pflichtspielminuten für viel Skepsis beim Anhang gesorgt, so gab es nach der Vorstellung gegen die Westfalen eher Zuspruch statt Unmut von den Rängen. Das beherzte Auftreten sorgte für eine Art "emotionale Wende", auf die sich die Spieler selbst auch unter der Woche eingeschworen hatten. "Es war unser Ziel, es den Leuten zu zeigen. Gerade wenn du gegen eine spielstarke Mannschaft hinterherläufst, sieht es von draußen so aus: Die wollen nicht!", so der erfahrene Verteidiger. "Es ist schon so, dass wir wollen und alles versuchen. Es ist uns jetzt besser gelungen. Das hat uns gutgetan. Wir werden versuchen, noch mehr, noch länger diese Power auf den Platz zu bringen. Dann bin ich mir sicher, dass wir in der Liga als Sieger vom Platz gehen können."

Es ist die Kunst, dass du das auch am Sonntagmittag schaffst.

Brian Behrendt

Denn schon in gut einer Woche kommt es an selber Stätte zum erneuten Aufeinandertreffen mit Schalke, dann geht es um wichtige Punkte. Behrendts Wunsch: "Ich hoffe, dass wir ausblenden können, dass es nächste Woche kein Pokalspiel ist, nicht unter Flutlicht, aber der Gegner derselbe ist. Es ist die Kunst, dass du das auch am Sonntagmittag schaffst."

Flankiert von Hasan Kurucay und Sebastian Griesbeck hatte Behrendt am Freitagabend einen weitestgehend soliden Dreier-Abwehrverbund gebildet, der wenig zuließ - bis bei dem 31-Jährigen eine Viertelstunde vor Schluss nach langer Verletzungspause im Frühjahr die Kräfte nachließen und er vorzeitig vom Platz gehen musste. Für die Zukunft sieht er nicht schwarz, erst recht, wenn der Verein auf dem Transfermarkt noch einmal nachlegen sollte. "Gerade nach vorne können wir noch Qualität gebrauchen. Das liegt aber nicht in meiner Hand. Wir sind bereit, mit diesem Kader das Optimale rauszuholen. Wenn noch Qualität dazukommt, dann freuen wir uns. Wenn nicht, dann sind wir auch fein damit, mit dem Kader die restlichen Spiele zu gestalten."

Terodde? Dieses Mal gewann Behrendt

Trotz Pokal-Aus konnte Behrendt schließlich gegen Schalke wenigstens auf einen kleinen persönlichen Triumph verweisen: Das persönliche Duell mit Simon Terodde gewann der Braunschweiger diesmal - nach allerlei Frust bei früheren Vergleichen mit dem langjährigen Top-Stürmer der Gegenseite in den verschiedensten Mannschaften. Diesmal blieb Terodde kein Stich gegen seinen Widersacher, der anmerkte: "Er hat in der Vergangenheit schon sehr viele Tore gegen mich gemacht, deshalb gehst du in das Spiel und sagst dir: Heute ist der Tag, an dem er es nicht schafft! Das Eins-gegen-eins-Duell mit Terodde war ganz okay, der Rest ist leider nicht positiv."

Michael Richter