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PAOK-Talent Koulierakis: "Bundesliga ist eine große Ehre"

Verteidiger weiter auf Frankfurts Zettel

PAOK-Talent Koulierakis: "Die Bundesliga ist eine große Ehre"

Griechischer Meister - und bald in der Bundesliga? Konstantinos Koulierakis.

Griechischer Meister - und bald in der Bundesliga? Konstantinos Koulierakis. prosport.gr

Herr Koulierakis, wie fühlt es sich an, erstmals griechischer Meister zu sein?

Wirklich einzigartig. Die Meisterschaft im aufregendsten Titelrennen aller Zeiten in Griechenland ist eine Erfahrung, die sich kaum in Worte fassen lässt. Wir haben Geschichte geschrieben. Ich bin besonders stolz darauf, eine aktive Rolle an diesem Titelgewinn gehabt zu haben, dem ersten großen Titel meiner Karriere. Ich bin auch stolz auf meine Mitspieler und alle im Team, weil wir unseren Fans diese Riesenfreude bereiten konnten.

Was war der Vorteil gegenüber den drei Konkurrenten AEK, Olympiakos und Panathinaikos?

Spielersteckbrief

Grundsätzlich ist unser größter Vorteil das familiäre Klima, das rund ums Team herrscht. Wir haben unserem Trainer Razvan Lucescu, der dem Team seinen Stempel aufgesetzt hat, aber auch dem Eigentümer Ivan Savvidis viel zu verdanken, denn sie standen ständig voll hinter uns. Sie gaben uns die nötige Sicherheit. In der entscheidenden Endphase haben wir mit vier Siegen nacheinander einen sensationellen Endspurt hinbekommen, was auch unsere starke Persönlichkeit zeigt.

Im ganzen Land ist das griechische Element stark vertreten und das hilft einem Sportler bei der Eingewöhnung.

Konstantinos Koulierakis

Im Winter gab es konkrete Transfergespräche mit der Eintracht. Werden diese nun im Sommer fortgeführt?

Natürlich kenne ich das Interesse der Eintracht. Aber all diese Angelegenheiten regelt mein Berater. Ich habe einen Vertrag mit PAOK, aber es ist natürlich angenehm im Visier großer Teams aus den europäischen Topligen zu sein.

Ist klar, dann anders gefragt. Laut kicker-Informationen ist aktuell die Eintracht nicht das einzige Bundesligateam mit großem Interesse an Ihrer Verpflichtung. Würde Sie grundsätzlich ein Wechsel in die Bundesliga interessieren?

Es ist eine große Ehre. Schließlich gibt es eine lange Liste griechischer Spieler in Deutschland. Im ganzen Land ist das griechische Element stark vertreten und das hilft einem Sportler bei der Eingewöhnung. Ich habe es auch bei unserem Spiel in Frankfurt und den tausenden PAOK-Fans, die uns leidenschaftlich unterstützt haben, intensiv erlebt.

SGE

Konstantinos Koulierakis im Duell mit Mario Götze. IMAGO/Fotostand

Gegen die Sie auch als Torschütze glänzten, obwohl sie als Innenverteidiger eher über andere Tugenden verfügen. Fehlt Ihnen mit 20 nur noch die Erfahrung?

Bei Standardsituationen gehe ich mit nach vorne und gegen Frankfurt hat es gut funktioniert. So konnte ich den Siegtreffer erzielen. Ansonsten ist es meine Aufgabe, aggressiv in die Zweikämpfe zu gehen. Ich mag auch den Ballbesitz und die Mithilfe im Spielaufbau von hinten. Taktisch bin ich jedoch gereift und in meinen Entscheidungen auf dem Spielfeld besser geworden.

Sie sind in jungem Alter schon Leistungsträger im Verein und Nationalspieler. Fühlen Sie sich eher als Ausnahme in der Liga?

Ich möchte nicht die Ausnahme sein. Eher als ein Beispiel für jeden griechischen Klub dienen, damit Jugendspieler früher herangeführt werden. PAOK hat an mich geglaubt und die Möglichkeit gegeben, zu spielen. Ich habe die Chance ergriffen und entsprechende Erwartungen für die Zukunft geschaffen.

Noch ein Wort zur Nationalmannschaft. Am kommenden Freitag tritt Hellas in Mönchengladbach gegen die DFB-Elf an. Was sind nach der verpassten EM-Teilnahme Ihre Ziele in den kommenden Spielen gegen Deutschland und Malta?

Die kommenden Freundschaftsspiele der Nationalmannschaft sind für uns äußerst wichtig. Wir möchten unser Selbstvertrauen nach dem schmerzhaften Ausscheiden von der EM-Endrunde wieder zurückholen. Wenn man fürs Nationalemblem spielt, ist das eine große Freude und Ehre für jeden Spieler. Umso mehr, wenn es sich um ein interessantes Spiel gegen Deutschland handelt, das zudem bald EM-Ausrichter ist. Unser Ziel ist es, ein gutes Bild abzugeben und uns bestmöglich auf die Nations League im September vorzubereiten.

Interview: Georgios Vavritsas

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