Schon seit rund einer Woche genoss Ian Maatsen nach einer langen Saison mit seiner Freundin die griechische Sonne, ehe er am Montagabend plötzlich einen Anruf vom niederländischen Verband erhielt: Der Linksverteidiger hat es im letzten Moment doch noch ins Oranje-Aufgebot für die EM 2024 geschafft, für die er ursprünglich kein Ticket ergattert hatte.
Doch nach der erfolgreichen EM-Generalprobe gegen Island (4:0) bestätigte Bondscoach Ronald Koeman, dass Frenkie de Jong wegen einer Knöchelverletzung für das Turnier passen muss. "Die Tests haben gezeigt, dass er nicht dabei sein kann", erklärte Koeman. "In den nächsten drei Wochen ist er nicht fit genug, um auf diesem Niveau zu spielen. Es macht keinen Sinn, ihn hierzubehalten."
Und so darf Maatsen, der noch ohne A-Länderspiel ist, aber im vergangenen Herbst schon einmal nominiert worden war, ins Trainingscamp nach Wolfsburg reisen, das die Elftal an diesem Dienstag bezieht. Der heute 22-Jährige war 2018 aus der Jugend der PSV Eindhoven zum FC Chelsea gewechselt und hatte sich nach Leihen zu Charlton Athletic, Coventry City und dem FC Burnley im vergangenen Sommer bei den Profis versuchen dürfen. Weil er aber nicht über Kurzeinsätze hinauskam, zog er im Winter auf Leihbasis zu Borussia Dortmund weiter - und fand sein Glück.
EM 2024
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Beim BVB, der nun sieben EM-Teilnehmer stellt, war Maatsen gesetzt und beendete die Saison, während sich Chelsea noch irgendwie in die Conference League rettete, mit dem Champions-League-Finale (0:2 gegen Real Madrid). Die UEFA wählte den flinken Außenverteidiger anschließend als einen von vier Dortmundern ins Team der Königsklassen-Saison. Kein Wunder, dass die BVB-Verantwortlichen seit Wochen versuchen, Maatsen weiter an sich zu binden. Bei Chelsea ist er noch bis 2026 vertraglich gebunden.
"Dramatisch": Koopmeiners fehlt nach starker Saison
Niemand nachnominiert wurde für Teun Koopmeiners, der wie de Jong die EM verpassen wird. Der 26-jährige Mittelfeldspieler hatte sich am Montag beim Aufwärmen verletzt. Für Koeman, der das als "dramatisch" bezeichnet hatte, ist der Ausfall des fest eingeplanten Europa-League-Siegers von Atalanta Bergamo ein herber Rückschlag. Dennoch hat er sich entschieden, mit 25 statt der möglichen 26 Spieler ins Turnier zu gehen.
