Bundesliga

Gladbachs Keeper Olschowsky: "Ziel, die Nummer 1 zu werden"

Keeper nach Verlängerung in Gladbach im Interview

Olschowsky: "Langfristig ist es natürlich mein Ziel, die Nummer 1 zu werden"

Gladbachs Jan Olschowsky nach dem aufreibenden 4:2 gegen Dortmund.

Gladbachs Jan Olschowsky nach dem aufreibenden 4:2 gegen Dortmund. IMAGO/Eibner

Fast 14 Jahre ist es her, dass ein Nachwuchskeeper namens Jan Olschowsky vom SV Glehn zum Probetraining zu Borussia Mönchengladbach kam. Seitdem ist der heute 21-Jährige Teil seines Heimatvereins, durchlief die Jugend, debütierte mit 16 in der Regionalliga West und feierte im vergangenen November sein Bundesliga-Debüt in Bochum. Weniger Tage später beim 4:2-Sieg gegen Borussia Dortmund am letzten Spieltag des vergangenen Jahres bewahrte er sein Team in der erste Hälfte mehrfach vor weiteren Gegentoren.

Nun hat Olschowsky seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bis 2027 verlängert. "Jan ist seit der U9 bei uns und hat sich in der Hinrunde mit seinem Bundesligadebüt den Traum vieler Nachwuchsfußballer erfüllt. Er hat auf höchstem Level, egal ob im Spiel oder im Training, bewiesen, dass er ein großes Talent ist und wir uns total auf ihn verlassen können", kommentierte Sportdirektor Roland Virkus und erhofft sich viel: "Wir sind davon überzeugt, dass er sich bei uns ideal weiterentwickeln kann."

Im Gespräch mit dem kicker erklärt Olschowsky seine Beweggründe und spricht über den Vergleich mit Marc-André ter Stegen.

Was hat aus sportlicher und emotionaler Sicht für die Verlängerung in Mönchengladbach gesprochen, Herr Olschowsky?

Borussia ist mein Heimatverein. Ich spiele mittlerweile seit fast 14 Jahren in Gladbach und fühle mich sehr wohl. Ich kenne das ganze Umfeld und deswegen war es aus emotionaler Sicht klar für mich, dass ich in Gladbach verlängern möchte. Sportlich ist es eine Riesenchance für mich, mich bei diesem Verein weiterzuentwickeln und jeden Tag mit sehr guten Spielern zu trainieren. Dazu kommt die Perspektive, langfristig in Mönchengladbach die Nummer 1 werden zu können und Spiele zu bekommen. Das alles hat für die Verlängerung gesprochen.

Inwiefern haben die beiden Bundesliga-Spiele im November die Lust auf mehr geweckt?

Dieses Gefühl, in der Bundesliga zu spielen, ist unbeschreiblich. Auch diesen gewissen Druck zu spüren vor jedem Spiel. Das ist schon cool. Klar hat das Lust auf mehr geweckt. Und es hat auch die Gier auf mehr noch mal ausgebaut.

Ist vor allem dieses aufregende Spiel gegen Dortmund inzwischen verarbeitet?

Es war insgesamt eine aufregende Woche mit den beiden Spielen. Inzwischen habe ich das natürlich gut verarbeitet. Es war ja eine lange Winterpause und eine lange Vorbereitung, in der ich versucht habe, den Schwung aus dem letzten Spiel mitzunehmen. Ich bin mit etwas Abstand sehr, sehr stolz auf dieses Spiel gegen Dortmund (4:2) und froh, dass ich die ersten Spiele machen durfte. Es hat dazu geführt, dass ich jetzt noch härter trainieren will, um das baldmöglichst wieder zu erleben.

Sind Sie enttäuscht, dass die Borussia externen Ersatz für Yann Sommer geholt hat?

Ich bin nicht enttäuscht. Das war genauso abgesprochen und klar kommuniziert: in dem Fall, dass Yann geht, wird eine neue Nummer 1 geholt. Deswegen ist das völlig okay.

Podcast
Podcast
KMD - EM 2024 #3 (DEU-SUI)
01:28:34 Stunden
alle Folgen

Was sind die Ziele für die kommenden Jahre in Mönchengladbach?

Langfristig ist es natürlich mein Ziel, die Nummer 1 zu werden. Jetzt geht es in naher Zukunft aber darum, mich ins Team einzufügen, es zu unterstützen, gute Trainingsleistungen zu bringen und da zu sein, wenn ich gebraucht werde, dem Trainer zu zeigen, dass er mir vertrauen kann.

Was hält er von den Vergleichen mit Marc-André ter Stegen?

Es ist vielleicht naheliegend, dass man meinen Weg mit Marc-André ter Stegens Weg vergleicht. Ich denke aber, dass der Klub in einer ganz anderen Situation ist als damals. Er hat schon in jungen Jahren viele Spiele als Stammkeeper gemacht. Auch deswegen kann man seine Situation nicht mit meiner vergleichen. Er hatte damals eine besondere Rolle, das war außergewöhnlich. Natürlich ehrt es mich, wenn der eine oder andere da Vergleiche zieht. Aber ich würde mir niemals anmaßen, mich mit ihm zu vergleichen. Er hat eine Riesenkarriere hingelegt. Und er ist schon relativ früh von Gladbach weggegangen. Das muss ja bei mir nicht so sein. Deswegen halte ich von diesen Vergleichen nicht so viel.

Patrick Kleinmann

Mit neuem Spitzenreiter: Die 20 schnellsten je gemessenen Bundesliga-Spieler