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Ohne Calhanoglu: Türkei will gegen Österreich 1:6-Schmach vergessen machen

"Eine der schwersten Niederlagen der Geschichte"

Ohne Calhanoglu: Türkei will gegen Österreich 1:6-Schmach vergessen machen

Hakan Calhanoglu wird gegen Österreich gesperrt fehlen.

Hakan Calhanoglu wird gegen Österreich gesperrt fehlen. GEPA pictures

Das jüngste Aufeinandertreffen mit Österreich dürfte den türkischen Nationalspielern noch gut im Gedächtnis sein. 1:6 unterlagen Hakan Calhanoglu und Co. im März in einem Testspiel in Wien. "Eine der schwersten Niederlagen der Geschichte" sah die Tageszeitung "Hürriyet". Am Dienstag ergibt sich für die Türken in Leipzig die Chance zur Revanche. Doch Kapitän und Aushängeschild Calhanoglu ist gesperrt.

EM-ACHTELFINALE

Der italienische Meister mit Inter Mailand und Mittelfeldregisseur wird gegen Österreich ebenso fehlen wie Innenverteidiger Samet Akaydin, der ebenfalls nach der zweiten gelben Karte passen muss. So oder so darf schon der Achtelfinal-Einzug für die Mannschaft des italienischen Trainers Vincenzo Montella als Erfolg eingestuft werden.

Nach dem Halbfinaleinzug bei der EM 2008 in Österreich und der Schweiz konnten die Türken keine großen Überraschungen mehr verbuchen. Bei den Europameisterschaften 2016 und 2021 blieben sie jeweils in der Gruppenphase hängen, verloren dabei fünf von sechs Partien. Dabei ist die Erwartungshaltung stets groß am Bosporus. In der Qualifikation konnte der Gruppensieger immerhin Kroatien und Wales distanzieren.

Müldür trifft auf Ex-Kollegen

Calhanoglu ist der größte Star im türkischen Team. Besonderes Augenmerk gilt dem in Regensburg geborenen Kenan Yildiz von Juventus Turin. Rechtsverteidiger Mert Müldür ist gebürtiger Wiener und reifte beim SK Rapid zum Profi, spielt nach einer Station in Italien (Sassuolo) nun für Fenerbahce Istanbul. Der 19-jährige Arda Güler steht bei Real Madrid unter Vertrag und gilt als künftiger Hoffnungsträger, Medien- und Fanliebling.

Der Verzicht auf Güler im zweiten Gruppenspiel gegen Portugal zog denn auch eine mediale Schelte für Montella nach sich. Dem früheren italienischen Nationalstürmer wurden gar finstere Absichten unterstellt. Als Beleg wurde ein Video vom Training angeführt. Darin ist zu sehen, wie Güler sich ein Leibchen überziehen will, Montella es ihm wieder aus der Hand nimmt und einem anderen Spieler gibt. Das werteten viele Fans als Mobbing gegen den Jungstar. Montellas Beteuerungen, der 19-Jährige sei nicht voll fit gewesen, verhallten fast. Gegen Tschechien kehrte Güler jedenfalls wieder in die Startelf zurück.

Frenetische Fan-Unterstützung

Die Türkei zieht ihre Stärke vor allem aus der mannschaftlichen Geschlossenheit. Zwölf unterschiedliche Torschützen waren für die 14 Treffer in der EM-Qualifikation verantwortlich. Dazu kommt auch die frenetische Unterstützung von den Rängen, die in Deutschland sehr groß ist. Mehrere Zehntausend feuerten das Team in den Stadien an.

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Unter dem seit September 2023 als Teamchef arbeitenden Montella zeigte die Türkei schon starke Spiele wie beim 3:2 im vergangenen November in Berlin gegen Deutschland - aber auch Auftritte wie jenen in Wien im Frühjahr. Auch bei der EM boten die Türken ein Auf und Ab. Dem 3:1 gegen Georgien folgte ein 0:3 gegen Portugal, ehe gegen lange dezimierte Tschechen zum Abschluss ein 2:1 gelang.

apa

Als Österreich das erste Mal eine EM-Gruppenphase überstand

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