Bundesliga

Nübel gibt zu: "Schieß ich ihn raus, dann passiert vielleicht nichts"

Stuttgarts Torwart und Kapitän erklären 1:5-Niederlage in Leipzig

Nübel gibt zu: "Schieß ich ihn raus, dann passiert vielleicht nichts"

Leitete mit seinem Fehler zum 1:1 die Leipziger Aufholjagd zum 5:1-Endstand ein: Alexander Nübel.

Leitete mit seinem Fehler zum 1:1 die Leipziger Aufholjagd zum 5:1-Endstand ein: Alexander Nübel. IMAGO/Picture Point LE

Immerhin: Im elften Bundesliga-Duell mit RB Leipzig hatte es für den VfB Stuttgart erstmals zu einer eigenen Führung gereicht - und mehr. Denn nach dem Treffer von Stürmer Serhou Guirassy in der 35. Minute samt 1:0-Pausenführung war durchaus das Gefühl präsent, dass die Schwaben nach dem klaren 5:0-Startsieg vergangene Woche über Bochum an einem echten Coup arbeiten würden.

Die Arbeit wurde - hart formuliert - nach dem Seitenwechsel allerdings teilweise eingestellt. So patzte unter anderem Abwehrmann Dan-Axel Zagadou (gefährlicher Rückpass) als auch Torwart Alexander Nübel (Leipzigs 1:1-Schütze Benjamin Henrichs angeschossen). Am Ende stand ein 5:1 für die Sachsen zu Buche plus die Gewissheit, eben auch im elften Bundesliga-Duell mit RBL nicht gewonnen zu haben.

Ernüchterte Stuttgarter inklusive.

"Wir haben es Leipzig zu oft zu einfach gemacht"

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"Erste Halbzeit gehen wir verdient in Führung und machen es da sehr, sehr gut - gegen den Ball als auch mit dem Ball", erkannte etwa Kapitän Waldemar Anton kurz nach Spielschluss im Gespräch mit DAZN. Schnell schob der 27-jährige Abwehrchef aber nach: "Nach der Pause kriegen wir das unglückliche Gegentor - und da ist irgendetwas passiert mit der Mannschaft. Das müssen wir analysieren."

Sein erster Ansatz dieser Analyse: "Wir haben es Leipzig zu oft zu einfach gemacht. Und so verlieren wir am Ende verdient."

Antons Hoffnungsschimmer für die kommenden Partien sah derweil wie folgt aus: "Wir müssen auch nach Rückschlägen weitermachen. Wir sind da nicht mehr zu 100 Prozent in die Zweikämpfe gegangen - und das bestraft eine Mannschaft wie Leipzig knallhart."

"Das tut schon weh"

Torwart Nübel, der jenes von Anton erwähnte Schlüsselgegentor mit einem nicht gut geklärten Schlag (Henrichs-Pressing, Körpertreffer, Tor) verschuldet hatte, stellte sich ebenfalls noch an diesem Freitagabend - und kam nicht umhin, seinen Patzer offen zuzugeben: "Ich will das Spiel fortsetzen und lang spielen auf Serhou. Er (Henrichs; Anm. d. Red.) zieht dann voll durch und dann schieß ich ihn an. Es ist natürlich aber auch brutal unglücklich, dass er so reingeht. Am Ende muss ich aber sagen: Schieß ich ihn raus oder einfach zur Ecke, dann passiert vielleicht nichts. Tut schon weh."

Seine Folgerung daraus: "Dadurch werden wir glaube ich ein bisschen verunsichert." Auch weil man dadurch den Gegner gleichzeitig stark gemacht habe. "Und am Ende ist es dann sehr, sehr bitter, 5:1 zu verlieren. Das tut schon weh."

"Das war ein brutales Spiel, ein brutaler Abend", so die Leihgabe des FC Bayern München abschließend. "Erste Halbzeit machen wir es richtig gut und verzocken es hinten raus. Wir haben nicht mehr gut herausgespielt von hinten, sind nicht mehr so in die Zweikämpfe gekommen. Dazu kommt dann eben dieses bittere Gegentor zum 1:1."

Hoeneß und die "zwei Dinge, die ich davor schon wusste"

Sebastian Hoeneß

Sah eine gute, eine schlechte Hälfte - und ein brutales Leipzig: VfB-Coach Sebastian Hoeneß. IMAGO/Pressefoto Baumann

Den Ausführungen von Anton und Nübel hatte auch VfB-Trainer Sebastian Hoeneß nicht mehr viel hinzuzufügen. Nur so viel: "Es war eine wirklich gute erste Halbzeit ... und eine schlechte zweite Halbzeit. Auch eine sehr, sehr schwierige. Denn das war schon brutal, was dann Leipzig in der Lage ist, für eine Wucht zu entwickeln. Das war schon krass."

Sein Schlussfazit: Am Ende müsse auch die Klasse von RB Leipzig anerkannt werden. "Das konnten wir heute nicht aufhalten. Man hat gesehen, dass wir auch gegen einen guten Gegner in der Lage sind, Akzente zu setzen und ihm weh zu tun. Zweite Halbzeit muss man aber auch anerkennen, dass wir noch lernen müssen - und das sind am Ende zwei Dinge, die ich davor schon wusste."

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Bilder zur Partie RasenBallsport Leipzig gegen VfB Stuttgart