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Ning Ma schreibt Geschichte: Erstmals Videobeweis per Mikrofon erklärt

Bei der FIFA-Klub-WM in Marokko

Ning Ma schreibt Geschichte: Erstmals Videobeweis per Mikrofon erklärt

Der chinesische Schiedsrichter Ning Ma während der Partie zwischen Al-Ahly und Auckland.

Der chinesische Schiedsrichter Ning Ma während der Partie zwischen Al-Ahly und Auckland. Getty Images

Lange musste im Spiel der aktuell laufenden FIFA-Klub-WM in Marokko zwischen dem ägyptischen Klub Al-Ahly Kairo und Auckland City aus Neuseeland (3:0) auf die Welt-Premiere gewartet werden. Es dauerte bis in die 7. Minute der Nachspielzeit, ehe der chinesische Schiedsrichter Ning Ma sein TV-Studium am Seitenrand abgeschlossen hatte und wieder den Platz betrat. Und dann Fußball-Geschichte schrieb: Denn er verkündete das Ergebnis des Videobeweises über sein Headseat an die Stadionlautsprecher, so dass die 47.137 Zuschauer die Entscheidung nachvollziehen konnten. Und er erklärte, dass es deshalb keinen Elfmeter für Al-Ahly gibt, weil das zu überprüfende Foul außerhalb des Strafraums begangen worden war.

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Die Nervosität war Ning Ma dabei anzumerken. Etwas brüchig kam die Stimme des 43-Jährigen rüber, zudem war sein Englisch während seiner rund zehnsekündigen Ansprache nicht immer klar zu verstehen. Doch letztendlich brachte Ning Ma die Welt-Premiere ohne Patzer über die Bühne. Und wirkte umgehend wieder entschlossen, als er Aucklands Adam Mitchell wegen einer Notbremse bei dem Foul kurz vor dem Strafraum die Rote Karte zeigte.

Testphase über ein Jahr bei vorrangig internationalen Partien

Ning Mas Name wird damit immer in der Historie festgeschrieben sein. Ein weiterer Meilenstein für den FIFA-Eliteschiedsrichter aus dem Riesenreich der Mitte. Der 43-Jährige pfeift seit 2015 international, als erst zweiter Chinese nach Lu Jun 2002 schaffte er den Sprung zu einer Weltmeisterschaft. Allerdings kam er 2022 bei der WM in Katar nur als Vierter Offizieller zum Einsatz.

Mitte Januar hatte das International Football Association Board (IFAB) beschlossen, dass die Erläuterung des Videobeweises über Mikrofon getestet werden sollte. Die Testphase ist auf ein Jahr beschränkt, die Erklärung via Lautsprecher soll vorrangig bei internationalen Spielen angewendet werden. Zudem wird die Kommunikation zwischen den Video-Assistenten und dem Feld-Schiedsrichter selbst nicht kommuniziert, lediglich die getroffene Entscheidung soll den Fans erklärt werden. In den nationalen Ligen bleibt es zunächst dabei, dass lediglich der Grund der Überprüfung sowie die Entscheidung über die Videoleinwänden mitgeteilt wird.

In anderen Sportarten wie Eishockey oder American Football ist die Erklärung der Entscheidungen via Mikrofon und Lautsprecher bereits seit langer Zeit gang und gäbe.

jer

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