Bundesliga

"Nie wieder ist jetzt!": Klubs und Fans gegen Antisemitismus

20. Erinnerungstag im deutschen Fußball

"Nie wieder ist jetzt!": Klubs und Fans gegen Antisemitismus

Das Nachholspiel des FC Bayern gegen Union Berlin stand bereits im Zeichen der "!Nie wieder"-Initiative.

Das Nachholspiel des FC Bayern gegen Union Berlin stand bereits im Zeichen der "!Nie wieder"-Initiative. FC Bayern via Getty Images

Zum 20. Mal ruft die Initiative "!Nie wieder" in diesem Jahr zum Erinnerungstag im deutschen Fußball auf. Rund um den 27. Januar, den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, sind in den Stadien und darüber hinaus verschiedene Aktionen und Veranstaltungen geplant. Mit Blick auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem damit verbundenen Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland und weltweit steht das Gedenken in diesem Jahr unter dem Motto "Nie wieder ist jetzt!".

Spieltag im Zeichen des Zusammenhalts auf und neben dem Platz

Die Initiative ruft zum aktiven Einsatz gegen Antisemitismus auf. "Es kann und darf nicht sein, dass durch Attacken und Bedrohungen jüdischer Institutionen, Privatwohnungen und Sportvereine Antisemitismus folgenlos und unwidersprochen auch bei uns in Deutschland ausgelebt werden kann", mahnt das Bündnis, dem Fangruppen und -projekte, Amateur- und Profiklubs sowie DFB und DFL angehören.

In einer Stadiondurchsage wird vor den Partien am 19. und 20. Spieltag appelliert: "Schützt unsere Demokratie! Wehret den Anfängen! Mischt euch mutig ein, wenn euch irgendwo Hass und Gewalt begegnen! Gebt dem Antisemitismus keine Chance. Wir alle können einen Beitrag leisten - auf und neben dem Fußballplatz."

DFL begrüßt "klares, starkes Zeichen"

Darüber hinaus gibt es Aktionen von Vereinen: Die Profis von Borussia Dortmund tragen beim Spiel gegen den VfL Bochum am Sonntag auf ihren Trikots einen "WeRemember"-Flock, der an die 1973 Jüdinnen und Juden aus Dortmund erinnert, die im Holocaust ermordet wurden. Im Eintracht-Frankfurt-Museum wurde in dieser Woche die Biografie des vor einem Jahr verstorbenen Holocaust-Überlebenden und Eintracht-Fans Helmut "Sonny" Sonneberg vorgestellt. Im Rahmen der Mainzer Erinnerungswochen sind noch bis zum 31. Januar mehrere Veranstaltungen geplant.

Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz von sowjetischen Soldaten befreit. Dieses Ereignis jährt sich nun zum 79. Mal. "Der Erinnerungstag im deutschen Fußball ist inzwischen ein fester Bestandteil unseres Spielkalenders und setzt jedes Jahr ein klares, starkes Zeichen", betont DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel. Die zentrale Veranstaltung der "!Nie wieder"-Kampagne 2024 findet an diesem Sonntag (13 Uhr) im Ballsaal des Millerntor-Stadions auf St. Pauli mit einer Diskussion zum Thema "Antisemitismus heute (im Sport)" statt.

David Bernreuther