Nationalelf

"Balljunge" Leroy: Neuers Schalke-Erinnerung an Sané

Hohe Summen spielen im DFB-Team offenbar keine Rolle

"Balljunge" Leroy: Neuers Schalke-Erinnerung an Sané

Dachte auf der DFB-Pressekonferenz an seine finale Zeit auf Schalke zurück: Manuel Neuer.

Dachte auf der DFB-Pressekonferenz an seine finale Zeit auf Schalke zurück: Manuel Neuer. imago images

"Es ist für mich nicht so, dass die Saison schon vorbei wäre." Mit diesen Worten machte Deutschlands Nummer eins Manuel Neuer am Dienstag direkt klar, dass die Konzentration der Nationalspieler nach dieser langen Saison im direkten Anschluss an die enttäuschende WM 2018 weiter hoch ist. Der 33-Jährige ergänzte im Zuge der DFB-Pressekonferenz: "Ich wusste von Anfang an, dass eben noch diese EM-Qualifikation ansteht. Deswegen bin ich voll fokussiert. Wir alle wollen aus den nächsten beiden Spielen sechs Punkte mitnehmen und mit insgesamt neun Punkten in die Sommerpause gehen. Wir wissen, dass das gerade auswärts und so kurz nach der Saison keine leichte Aufgabe wird."

Sein Sitznachbar Jonathan Tah reihte sich direkt ein: "Wir als gesamtes Team wollen beide anstehenden Spiele gewinnen und mit der perfekten Ausbeute in den Sommer gehen."

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"Da ändert auch ein anderer Trainer nichts dran"

Der Umstand, dass aktuell Marcus Sorg anstelle des nach einem Sportunfall verletzten Bundestrainers Joachim Löw die Geschicke des DFB-Teams leitet, kümmert die beiden dabei wenig. Sie schätzen den eingesprungenen Trainer sehr. Neuer sagte dazu: "Das ist für uns alle kein Problem. Er kennt das Team. Ich weiß außerdem, dass Marcus und Jogi ständig in Kontakt stehen und sich austauschen, wie der Tag gelaufen ist." Tah sah das ähnlich: "Marcus Sorg kennt uns jüngere Spieler schon länger, gerade die sieben Spieler, die jetzt noch U 21 spielen könnten, kennt er aus seiner Zeit bei der U 19 noch bestens. Wir wissen, was er von uns will. Wir machen uns keine Sorgen, dass da irgendetwas schiefgehen könnte. Wir wollen die sechs Punkte - und da ändert auch ein anderer Trainer nichts dran."

"Führungsspieler" Havertz

Einer unter den sieben noch für die U 21 berechtigen A-Nationalspielern ist der Leverkusener Shootingstar Kai Havertz (17 Bundesliga-Tore, vier Vorlagen), der zuletzt von Rudi Völler in den höchsten Tönen gelobt worden war, "einer der am meisten umworbenen Spieler in ganz Europa" sei - und nun auch von Teamkollege Tah Lob erntete: "Er ist in diesen jungen Jahren auf einem sehr hohen Niveau und bei uns in Leverkusen zu einem absoluten Führungsspieler herangewachsen. Wichtig ist, dass er weiter an sich arbeitet und sich nicht vom Drumherum beeindrucken lässt."

Neuers Schalke-Überschneidung mit Sané

Ein anderer Top-Spieler Deutschlands ist sicherlich auch Leroy Sané. Der Dribbelkünstler, früher Schalke, jetzt Manchester City und aufgrund von "Wahnsinns-Beträgen" ab Sommer laut Präsident Uli Hoeneß "eher unwahrscheinlich" beim FC Bayern, gilt neben Havertz als DFB-Hoffnungsträger bezüglich der kommenden Europameisterschaft im nächsten Jahr.

Jonathan Tah (links) und Manuel Neuer

Standen Rede und Antwort: Jonathan Tah (links) und Manuel Neuer. imago images

Torwart Neuer, vor seinem Wechsel zum FCB im Jahr 2011 ebenfalls wie Sané (2011-2016) ausgebildet auf Schalke, schätzt den pfeilschnellen Offensivmann ebenfalls - kennt den 23-Jährigen trotz minimaler Karriere-Überschneidung aber aus eigener Erfahrung erst so richtig von den gemeinsamen DFB-Zeiten: "So oft habe ich mit Leroy auf Schalke nicht zusammengespielt. Er war damals Balljunge, als ich schon im Tor stand."

Über das derzeitige Dauerthema eines Wechsel nach München habe Neuer indes nicht mit dem ManCity-Profi gesprochen: "Für uns ist hier jetzt nur wichtig, dass wir uns auf die beiden Spiele konzentrieren - und da bringt Leroy inzwischen auch viel Erfahrung mit. Über einen Wechsel zum FC Bayern habe ich hier im Trainingslager mit der deutschen Nationalmannschaft deswegen nicht gesprochen."

Horrende Summen? Im DFB-Team kein Thema

Zwangsläufig kam beim Thema Sané dann natürlich nochmals das Thema Millionenbeträge auf den Tisch - schließlich vergeht im europäischen Fußball kaum mehr ein Tag ohne horrende Transferbeträge. So verlangt ManCity eben laut FC Bayern offensichtlich einen viel zu hohen Betrag.

"Ich bin Kapitän zweier Fußballmannschaften - und da kümmere ich mich nie um Summen", gab Neuer dazu an, um detailliert zu ergänzen: "Ich gucke eher, was ist das für ein Typ, welchen Freundeskreis er hat. Das sind Werte, die entscheidend sind. Denn wir fahren am Ende nicht mit schnellen Autos rum, sondern wir wollen die PS auf den Rasen bringen. Es geht im Team sicherlich nicht darum, wer welches Auto fährt oder wer welche Uhr trägt."

Tah selbst hatte zu dem Thema auch noch etwas zu sagen - und packte eine Botschaft dazu: "Summen interessieren uns nicht so viel. Darüber sprechen wir nicht. Ich persönlich finde es da viel wichtiger, dass man die Transfersummen nicht mit dem Wert des einzelnen Menschen verwechselt."

mag