DFB-Pokal

Nachdenklicher Kovac - Rummenigges kurioser Satz

Vorstandsboss stärkt dem Trainer den Rücken - irgendwie

Nachdenklicher Kovac - Rummenigges kurioser Satz

Sein Dank galt vor allem den Fans: Bayern-Trainer Niko Kovac nach dem DFB-Pokal-Sieg.

Sein Dank galt vor allem den Fans: Bayern-Trainer Niko Kovac nach dem DFB-Pokal-Sieg. imago images

Manchmal sind die einfachsten Fragen die schwersten. Wie er sich jetzt fühlt? "Das ist schwer zu beantworten", sagte Niko Kovac. Es kam einfach viel zusammen an diesem Samstagabend im Berliner Olympiastadion.

Der Trainer des FC Bayern, vor knapp einem Jahr aus Frankfurt gekommen, hat den DFB-Pokal verteidigt, ist der Erste, der als Spieler und Trainer das Double gewonnen hat. Und der trotzdem noch immer noch nicht ganz sicher weiß, ob er in der kommenden Saison seinen Job noch ausfüllen darf.

DFB-Pokal - Finale in Berlin
mehr Infos
Trainersteckbrief Kovac
Kovac

Kovac Niko

"Letztes Jahr habe ich den Verein verlassen, dieses Jahr..."

"Ich freue mich, Emotionen sind drin!", versicherte Kovac in der ARD. "Natürlich: Letztes Jahr habe ich den Verein verlassen, dieses Jahr", meinte er, "ist alles weniger emotional, keine Tränen, aber trotzdem: Ich bin schon froh." Den 3:0-Finalsieg gegen RB Leipzig wertete er als "verdient", er bedankte sich bei Manuel Neuer, seinem Trainer-Staff ("Ich bin nur ein Teil des Teams") - und vor allem bei den Fans.

"Ohne euch wäre es nicht möglich gewesen", rief er ihnen via Megaphon zu, wie schon beim 5:1 gegen Frankfurt vor einer Woche hatten sie ihn lautstark gefeiert. "Herzlichen Dank, ich kann euch gar nicht sagen, wie stolz ich auf euch bin."

Das, was in der letzten Woche gegen Frankfurt und heute mit meiner Wenigkeit passiert ist, macht mich froh, macht mich stolz.

Niko Kovac über die Bayern-Fans

Nur mit ihnen sei es möglich gewesen, die "schwierigen Zeiten im Oktober und November" hinter sich zu lassen. "Die Fans haben uns immer die Stange gehalten", sagte Kovac im TV. "Das, was in der letzten Woche gegen Frankfurt und heute mit meiner Wenigkeit passiert ist, macht mich froh, macht mich stolz."

"Wir sollten zusehen, dass wir miteinander auskommen"

Angesichts der ständigen Unruhe um seine Person seien die Titel "sehr wichtig". Sie "geben uns recht, dass wir gut gearbeitet haben", erklärte er bei "Sky" und wurde nachdenklich: "Ich würde mir manchmal wirklich wünschen, dass alles ein bisschen anders läuft. Das Rad zurückzudrehen ist schwierig. Wir sollten alle daran arbeiten, wir sind schließlich alles Menschen. Wir sollten zusehen, dass wir miteinander auskommen." Kritik sei "immer berechtigt, aber die Art und Weise ist entscheidend".

Und wie geht es jetzt weiter? Kovac wiederholte, dass er "Informationen von innen drin" habe. Die öffentlichen Signale jedoch bleiben skurril. Karl-Heinz Rummenigge, der am Freitag bei der Frage nach Kovacs Zukunft immerhin den Daumen gehoben hatte, verkniff sich erneut ein klares "Ja" zur weiteren Zusammenarbeit.

Es war für uns kein Thema, dass er mit seiner Laufzeit, die er hat, bis 2021 vorher ganz einfach da nicht mehr Trainer ist.

Karl-Heinz Rummenigge

"Wir haben das eigentlich nie in Frage gestellt", erklärte der Bayern-Vorstandschef in der ARD. "Am Ende des Tages müssen wir Titel holen, das wird von uns allen erwartet. Natürlich spielt der Trainer da eine zentrale Rolle." Sein "Bekenntnis" klang dann wörtlich so: "Es war für uns kein Thema, dass er mit seiner Laufzeit, die er hat, bis 2021 vorher ganz einfach da nicht mehr Trainer ist."

Lokführer Mats - Die Bayern-Party in Berlin

Rummenigge sprach von einer "kuriosen Saison" mit "erfolgreichem, großartigem Fußball" in der Rückrunde. "Meister, Pokalsieger - besser kann es nicht laufen." Für eine völlig entspannte Saison-Analyse wird das offenbar trotzdem nicht reichen.

Lesen Sie auch die kommentierende Analyse von kicker-Chefreporter Karlheinz Wild: Das Double spricht klar für Kovac

jpe

Bilder zur Partie RB Leipzig - Bayern München