Bundesliga

S04 endgültig gerettet - Bayer zerlegt desaströse SGE

32. Spieltag: Doppelfehler kostet BVB den Sieg - Stillstand im Keller

S04 endgültig gerettet - Bayer zerlegt desaströse SGE

Bayer 04 Leverkusen feierte ein Torfestival gegen Eintracht Frankfurt.

Bayer 04 Leverkusen feierte ein Torfestival gegen Eintracht Frankfurt. Getty Images

Leverkusen unterstreicht seine Champions-League-Ambitionen

Fulminanter hätte der 32. Spieltag nicht enden können! Leverkusen zerlegte Frankfurt beim 6:1 nach allen Regeln der Kunst. Erst zum fünften Mal erzielte eine Mannschaft sechs Tore in der ersten Hälfte. Sieben Tore im ersten Durchgang sind ebenfalls Bundesliga-Rekord, das gab es zuvor dreimal. Die Torschützen: Havertz (2.), Brandt (13.), Alario (23., 34.), und Aranguiz (28.). Hinzu kam ein Eigentor von Hinteregger (36.). Frankfurts Ehrentreffer erzielte Kostic, abgefälscht von Tah (14.). Im Kampf um die Champions League zog Leverkusen (5. Platz, Tordifferenz +13) nach Punkten mit der an diesem Abend desaströsen SGE (4., +18) gleich. Es bleibt spannend, weil Frankfurt - zumindest in der Liga - die Puste auszugehen scheint. Seit vier Spielen wartet die Eintracht nun schon auf einen Dreier.

Nach Augsburg auch Schalke gerettet

Der lange Bundesliga-Sonntag war auf Schalke eröffnet worden. Die große sportliche Brisanz fehlte aber seit Samstag: Nach Stuttgarts Niederlage in Berlin war Augsburg definitiv und Schalke praktisch auch gerettet. Sportlich boten beide Teams über weite Strecken sehr wenig an, ein Ballgewinn Embolos gegen FCA-Schlussmann Kobel mit anschließendem schwachen Serdar-Abschluss war der Höhepunkt des ersten Durchgangs (40.). Die zweite Hälfte bot etwas mehr - allerdings auch keine Tore. Serdar traf den Pfosten (52.), auf der Gegenseite bestand Nübel seine einzige Prüfung, als Caligiuri gefährlich abfälschte (56.). Als Matondo sein erstes Bundesliga-Tor aus kürzester Distanz gegen Kobel verpasste (81.), war auch die letzte Chance vertan. Mit dem 0:0 beseitigte S04 aber auch die zartesten theoretischen Zweifel am Klassenerhalt.

Remis im Breisgau

Auch Freiburg hatte dank der VfB-Niederlage vor dem Heimspiel gegen Düsseldorf den Klassenerhalt schon sicher. Beide Teams konnten also frei aufspielen - und trennten sich mit einem gerechten 1:1. Zunächst schlug der Sport-Club nach einem aus Düsseldorfer Sicht unnötigen Elfmeter zu (9. Grifo), Kownacki glich für Fortuna aus (31.). Obwohl Freiburg nach Gelb-Rot gegen Haberer (47.) beinahe die komplette zweite Hälfte zu zehnt spielen musste, kam Düsseldorf nicht mehr zum Torerfolg. Die Breisgauer stoppten somit ihre Pleitenserie (vier Niederlagen in Serie) - warten aber seit sieben Partien auf einen Sieg.

BVB verliert nach 2:0-Führung die Kontrolle

Dortmunder Frust

Frust: Dortmund hat die Titelchance in Bremen wohl verspielt. Getty Images

Beim Topspiel am Samstagabend sah es lange nach einem Start-Ziel-Sieg für Dortmund in Bremen aus - doch ein dicker Schnitzer von Bürki brachte den BVB womöglich um die letzte Chance auf die Deutsche Meisterschaft. Werder patzte zunächst früh und Pulisic startete zum 1:0 durch. Der BVB gab auch weiter den Ton an, Götze scheiterte dabei am glänzend reagierenden Pavlenka. Werder hatte dagegen in der Vorwärtsbewegung Probleme und kam nur selten gefährlich in den Abschluss. Die Gäste zeigten sich da kaltschnäuziger. Per herrlichem Freistoß erhöhte Alcacer kurz vor der Pause. Doch nach dem Wechsel sorgte ein dicker Schnitzer von Bürki plötzlich wieder für Spannung. Dem Anschlusstreffer von Möhwald, nach Fehler von Akanji, ließ Werder direkt den 2:2-Ausgleich durch ebenfalls eingewechselten Pizarro folgen. In den Schlussminuten war Bremen gar dem Sieg näher. Mit vier Punkten Rückstand auf die Bayern hat Dortmund jetzt fast keine Chance mehr im Titelrennen.

Bayern erledigt Pflicht - Boateng fasst es nicht

Franck Ribery

Setzte den Schlusspunkt gegen Hannover: Joker Franck Ribery. imago images

Der FC Bayern hatte gegen Hannover 96 seine Hausaufgabe zuvor erledigt. Eine knappe halbe Stunde wehrte sich Hannover in München, doch dann machte die Defensive die Türe weit auf und Lewandowski köpfte auf Vorlage von Kimmich freistehend aus fünf Metern zur Führung ein. Noch vor der Pause nahm Goretzka Maß und traf aus rund 20 Metern mit einem platzierten Schuss zum 2:0. Nach dem Wechsel wurde einmal mehr auf Handelfmeter entschieden - Boateng war fassungslos. Jonathas war es egal, er verkürzte und flog kurz darauf. Erst schubste er Ulreich, dann traf er Kimmich im Gesicht. Joker Ribery durfte sich noch in die Statistik eintragen und traf zum 3:1. In den Schlussminuten feierte Robben sein Comeback. Nur zwei Jahre nach dem Wiederaufstieg geht es für Hannover 96 wohl zurück in die 2. Liga. Für die Niedersachsen wäre es bereits der sechste Abstieg der Vereinsgeschichte. Bayern kann durch den Dortmunder Ausrutscher mit einem Sieg bei RB Leipzig am kommenden Samstag die Meisterschaft feiern.

Wilde Schlussphase in Gladbach

Borussia Mönchengladbach geht im Saisonendspurt die Luft aus. In der Partie gegen die TSG Hoffenheim blieben die Fohlen im siebten Heimspiel in Folge ohne Sieg. Mit viel Glück reichte es gegen überlegene Gäste immerhin zu einem Punkt. Die TSG entfachte vom Start weg gehörig Druck und ging folgerichtig auch in Führung. Mit einem wuchtigen wie platzierten Kopfball überwand Kaderabek Keeper Sommer. Kurz darauf traf Szalai nur die Latte und die Borussen durften sich glücklich schätzen, dass es nur mit einem knappen Rückstand in die zweite Hälfte ging. Es wurde nicht besser, die Kraichgauer ließen eine Großchance nach der anderen aus. So kam es, wie es kommen musste: Ginter traf zum glücklichen Ausgleich und Hazard hatte kurz darauf die Chance zum Siegtreffer. Am Ende wurde es richtig wild. Erst gab Amiri die Antwort, ehe Drmic direkt wieder auf 2:2 stellte.

Handdiskussion in Berlin - VfB vor Relegation

Der VfB Stuttgart muss nach der 1:3-Niederlage bei Hertha die Hoffnungen auf den direkten Klassenerhalt begraben. Der VfB sah in den ersten 45 Minuten eigentlich gar nicht so schlecht aus, doch trotzdem ging es mit einem 0:2-Rückstand in die Kabinen. Dabei hätten die Schwaben nach einem Handspiel von Rekik Elfmeter bekommen müssen. Doch weder Schiedsrichter Schlager noch der Videoassistent schalteten sich ein - eine Fehlentscheidung. Auf der anderen Seite trafen Ibisevic und Duda für die Berliner. Vom VfB kam lange zu wenig, um die Wende einzuleiten und als Kalou auf 3:0 erhöhte, war in der Hauptstadt alles klar. Gomez glückte (per Kopfball) immerhin noch der Anschlusstreffer. Durch das Ergebnis ist Schalke dank der besseren Tordifferenz praktisch gerettet. Augsburg, am Sonntag Gegner von S04, und Freiburg sind es sicher.

Wolfsburg träumt von Europa

Der VfL Wolfsburg darf nach dem 2:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg weiter von Europa träumen. Der Club kam zunächst gut ins Spiel, hatte schnell eine erste gute Gelegenheit und zeigte sich auf Augenhöhe mit den Hausherren. Doch einen schweren Patzer von Kerk, der zu Keeper Mathenia zurückspielen wollte, nutzte Klaus zur Führung für den VfL. Nürnberg war zwar weiter bemüht, doch fehlte es im letzten Drittel, um die Wölfe ernsthaft in Gefahr zu bringen. Die Entscheidung fiel nach einem Standard als Tisserand zum 2:0 einköpfte. Die Franken haben damit weiterhin fünf Punkte Rückstand auf Stuttgart und nur noch eine kleine Chance auf den Relegationsplatz.

Werner mit zwei Assists und Jubiläumstor - doch Mainz kontert

Jean-Philippe Mateta (r.) jubelt über das 3:3

Torschütze mit Handschuhen: Jean-Philippe Mateta (r.) jubelt über seinen Treffer zum 3:3. picture alliance

Neun Punkte holen und die Meisterschaft nicht abschreiben - das hatte Ralf Rangnick am Donnerstag als verbleibendes Bundesliga-Ziel ausgegeben. Doch schon einen Tag später machte Mainz den Leipziger Plan zunichte: RB verspielte ein 1:3 und damit den zehnten Pflichtspiel-Auswärtssieg in Folge. In einem unterhaltsamen Spiel bereitete Werner zunächst zweimal für Klostermann vor (20./32.), hätte dem offensivfreudigen Nationalelf-Kollegen sogar den Hattrick auflegen können (36.) und markierte dann selbst sein 50. Bundesliga-Tor für effektive Leipziger (3:1, 49.). Doch die leidenschaftlichen Mainzer verkürzten nach dem 1:2 (Onisiwo, 43.) auch auf 2:3 (Niakhaté, 67.) und belohnten sich schließlich dank Joker Mateta mit dem 3:3 (83.).

kon

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