Schalkes Coach Huub Stevens nahm nach dem 1:1 in Leverkusen zwei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Nastasic (muskuläre Probleme) und Mascarell (Fußprobleme) wurden von Timotheou und Serdar vertreten.
Stuttgarts Trainer Nico Willig wechselte nach dem 3:0 gegen Wolfsburg dagegen - wohl auch im Hinblick auf die Relegation - gleich sechsmal Personal: Für Kempf (nicht im Kader), Kabak, Castro, Akolo, Gonzalez und Donis (alle Bank) standen Badstuber, Baumgartl, Aogo, Sosa, Didavi und Gomez von Beginn an auf dem Rasen.
Der vielleicht meisterschaftsmitentscheidende Derbysieg war das erste Pflaster, ein gelungener Ausstand vor eigenem Publikum sollte bei S04 das zweite Pflaster auf die Wunde keiner guten Saison sein, formulierte Stevens vor der Partie. Seine Schalker erwischten tatsächlich den besseren Start, die erste gute Chance hatte aber der VfB: Insua setzte links Didavi ein, der von der Grundlinie zurücklegte - aus linker Strafraumposition schoss Sosa drüber (7.). Boujellabs Antwort aus 18 Metern war nach dynamischem Antritt zu unpräzise (9.). In der Folge wurden die Stuttgarter immer stärker, Gomez staubte nach einem Aogo-Kopfball sogar ab - stand dabei aber im Abseits, der Treffer zählte nicht (16.).
Glück für Schalke - und für Stuttgart
Zwei Zeigerumdrehungen später köpfte Baumgartl nur knapp vorbei, die nächsten Versuche schusswütiger Schwaben waren etwas ungenauer. Nach 27 Minuten fälschte Stambouli einen halbhohen Didavi-Schuss beim Klärungsversuch an den eigenen Querbalken ab - Glück für Königsblau! Postwendend überwand Burgstaller per Kopf am ersten Pfosten beinahe Zieler (28.), anschließend fand Schalke wieder mehr statt. Erneut scheiterte Burgstaller an Zieler (32.), kurz vor dem Seitenwechsel gelang es dem Österreicher nicht, einen abgefälschten Distanzschuss von Oczipka aus spitzem Winkel noch aufs Tor zu bringen. Zieler wäre wohl ohne Chance gewesen (43.).
Bundesliga, 34. Spieltag
Willig nahm Didavi und Gentner runter, dafür kamen Akolo und Castro in die Partie. Der zweite Abschnitt ließ mit zielgerichteter Dynamik länger auf sich warten. Den zahlreichen Hereingaben fehlten beiderseits Zug und Präzision, 20 Minuten mussten die Anwesenden auf den ersten Hochkaräter warten: Den vergab dann Boujellab, der unverhofft an die Kugel kam und diese, sichtlich überrascht, aus zentraler Strafraumposition deutlich rechts vorbeischoss (65.).
Die jeweiligen Bemühungen ließen mehr und mehr nach, Schalker und Stuttgarter wollten die Bundesliga-Saison augenscheinlich ohne Niederlage beenden. Pavard kam nach einer Freistoßvariante rechts im Strafraum noch in eine gute Freistoßposition, zielte aber viel zu sehr auf Nübel (76.). Akolo (84.) und Esswein (89.) gaben letzte Schüsse auf den Schalker Schlussmann ab, dann stand Sascha Riether im Mittelpunkt. Der 36-Jährige wurde für die letzten beiden Spielminuten eingewechselt, unter Jubelstürmen durfte er seinen letzten Karriereauftritt erleben.
Der VfB Stuttgart bestreitet am Donnerstag, den 23. Mai (20.30 Uhr), das Relegationsspiel gegen den Drittplatzierten der 2. Liga.