Bochums Coach Robin Dutt veränderte seine Startelf im Vergleich zum 0:0 auf St. Pauli dreimal: Anstelle von Baumgartner, Bandowski und Lee (alle nicht im Kader) spielten Pantovic, Celozzi und Weilandt. Kurz vor Anpfiff musste außerdem Sam verletzungsbedingt durch Danilo ausgetauscht werden.
Unions Trainer Urs Fischer nahm nach dem 3:0 gegen Magdeburg eine Veränderung in der Startelf vor: Mees (Bank) wurde durch Kroos, der damit auf der linken Halbposition die etwas defensivere Variante gab, ersetzt.
Bochum im Vorwärtsgang: Losilla schockt Union
Der gastgebende Revierklub fand besser in die Partie und hatte auch die erste dicke Chance: Nach Hinterseers Ablage schoss Pantovic knapp über den Kasten (4.). In der Folge blieb Bochum aktiver und bremste zugleich die Berliner Offensive effektiv durch aggressive Zweikampfführung und kompakte Raumaufteilung aus. Auch zwei Wackler von VfL-Keeper Riemann (14., 18.) wussten die Eisernen nicht auszunutzen. So blieb Bochum am Drücker. Ganvoula köpfte den Ball am Kasten vorbei (20.), dann war es eine Hinterseer-Flanke, die die VfL-Führung einläutete: Danilo nahm die Hereingabe an der gegenüberliegenden Strafraumkante an. Pantovic trabte aus dem Strafraum und zog Kroos mit. In den freien Raum sprintete Losilla, der den Ball von Danilo flach serviert bekam, kurz annahm und dann mit links ins lange Eck vollendete (24.).
Die Gäste musste den Schock erstmal verdauen - nahmen dann aber Fahrt auf. Andersson scheiterte mit einem Flugkopfball an Riemann (35.). Auch die Neuauflage des Duells entschied der VfL-Keeper für sich (38.). Dann köpfte Polter nach einer Freistoßflanke über das Tor (42.), wenig später verfehlte er eine scharfe Reichel-Hereingabe um Millimeter (43.). Mit 1:0 für Bochum ging es in die Pause.
Prömels Blackout: Ganvoula erhöht für den VfL
2. Liga, 34. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel waren die Hauptstädter darum bemüht, an die starken Minuten vor der Halbzeit anzuknüpfen - kassierten aber den nächsten Tiefschlag. Prömel ließ sich im eigenen Strafraum zu viel Zeit, Hinterseer schnappte sich den Ball und wurde vom Berliner festgehalten. Schiedsrichter Harm Osmers zeigte auf den Punkt - Elfmeter! Ganvoula visierte das rechte Eck an und traf zum 2:0. Gikiewicz wäre um ein Haar am Ball gewesen (49.).
Bochum zog sich nun etwas tiefer zurück und überließ den Gästen das Spiel. Mit einem Konter hätte der VfL beinahe erhöht, doch Pantovic schoss knapp vorbei (58.). Das Fischer-Team hatte Mühe, sich klaren Torchancen zu erspielen. Hübners Kopfball ging weit vorbei. Prömel (70.) und Reichel (73.) versuchten es vergeblich aus der Distanz.
Ganvoula fliegt: Berlin in Überzahl
Hoffnung schöpften die Gäste aber noch einmal kurz vor Beginn der Schlussviertelstunde: Bochums Ganvoula sah nach Ellbogeneinsatz im Zweikampf die zweite Gelbe Karte und flog vom Platz (72.). Fischer setzte umgehend ein Zeichen, brachte mit Abdullahi nach Mees und Gogia einen weiteren Offensiven und nahm dafür Innenverteidiger Hübner vom Feld. Weil Paderborn im Parallelspiel in Dresden in Rückstand lag, hätte Union ein Sieg zum direkten Aufstieg gereicht.
Doppelschlag: Prömel und Mees sorgen für Hochspannung
Das Signal zeigte Wirkung, denn der Berliner Druck nahm zu: Polter scheiterte an Riemann (76.), Andersson köpfte über die Latte (80.). Dann war es Prömel, der die Kugel aus der Distanz mit einem satten Schuss im linken Eck versenkte (83.). Mees legte drei Minuten später nach einer Ecke nach - 2:2 (86.)! Nun fehlte Union ein Tor zum direkten Aufstieg, die Berliner warfen alles nach vorne - und hätten in der fünfminütigen Nachspielzeit beinahe noch das Siegtor geschossen, doch Abdullahi scheiterte mit der letzten Aktion aus kurzer Distanz an Riemann (90.+6). So blieb es beim 2:2.
Union Berlin verpasste damit den Sprung auf Rang zwei und ist nun in zwei Relegationsspielen gegen den VfB Stuttgart gefordert. Das Hinspiel findet am Donnerstag, 23. Mai (20.30 Uhr), in Stuttgart statt. Das Rückspiel steigt am Montag, 27. Mai (20.30 Uhr), in der Hauptstadt.