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Neuerung im Profifußball der Frauen: FIFA sichert Lohnfortzahlung zu

Mutterschaftsschutz ausgebaut - Menstruationsbedingter Ausfall mitbedacht

Neuerung im Profifußball der Frauen: FIFA sichert Lohnfortzahlung zu

Lohnfortzahlungen & Co.: Die FIFA hat wichtige Änderungen im Frauenbereich vorgenommen.

Lohnfortzahlungen & Co.: Die FIFA hat wichtige Änderungen im Frauenbereich vorgenommen. IMAGO/ULMER Pressebildagentur

Die FIFA hat neue Regelungen im Frauenfußball festgezurrt. Das Besondere dabei: Die neuen Maßnahmen treten bereits am 1. Juni in Kraft.

Und sie behandeln einige umfassende Bereiche. So sieht das vom FIFA-Council Anfang des Monats einstimmig verabschiedete Reglement zum Beispiel vor, "dass der bezahlte Mutterschaftsurlaub von mindestens 14 Wochen für Spielerinnen auch auf Trainerinnen ausgedehnt wird und dass Spielerinnen und Trainerinnen, die ein Kind adoptieren, Anspruch auf acht Wochen bezahlten Urlaub haben, wenn das adoptierte Kind jünger als zwei Jahre ist".

Akteurinnen sowie Coaches, die nicht leibliche Mutter sind, haben zudem Anspruch auf mindestens acht Wochen Familienurlaub.

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Zudem sollen Frauen "während menstruationsbedingter Abwesenheit vom Training oder von Spielen voll bezahlt werden und den weiblichen Spielern bei internationalen Einsätzen mehr Kontakt zur Familie ermöglicht werden".

"Ein großer Schritt"

Das neue Gehaltsreglement, so wird die die ehemalige US-Trainerin und zweifache Weltmeisterin Jill Ellis (betreute die amerikanische Auswahl von 2014 bis 2019) von der FIFA zitiert, sei ein großer Schritt für Frauen, die "Kinder und Karriere nur schwer unter einen Hut bringen können". "(Eine Fußballkarriere; Anm. d. Red.) sollte nicht ausschließen, dass man Mutter ist oder ein Kind großzieht, sie sollte das einschließen. Wenn ich keine Unterstützung um mich herum gehabt hätte, wäre ich nicht in der Lage gewesen, das zu tun und meine Karriere aufrechtzuerhalten." Genau deswegen seien die weiteren Reglement-Anpassungen "ein starkes Zeichen".

Weiter heißt es in der offiziellen FIFA-Meldung zu diesen Veränderungen: "Die verabschiedeten Änderungen stärken die Rechte und den Schutz von Adoptiveltern sowie nicht leiblichen Müttern. Sie erkennen ferner die physische, psychische und soziale Dimension bei krankheitsbedingten Ausfällen aufgrund heftiger Menstruations- oder medizinischer Beschwerden infolge einer Schwangerschaft an. Verbände werden zudem dazu aufgerufen, die familiären Kontakte von Spielerinnen während internationalen Aufgeboten zu fördern."

"Die Maßnahmen erkennen auch die biologischen Eigenheiten von Frauen an"

Emilio Garcia Silvero, Rechts- und Compliance-Direktor der FIFA, betonte in diesem Atemzug: "Die FIFA bekennt sich zu einem dynamischen regulatorischen Umfeld, das den besonderen Bedürfnissen von Spielerinnen und Trainerinnen gebührend Rechnung trägt. Um den Fußball noch stärker zu fördern, müssen wir das Wohlergehen der Spielerinnen ganzheitlich betrachten, das heißt auch aus rechtlicher Sicht." Und FIFA-Frauenfußballdirektorin Sarai Bareman ergänzte: "Die Maßnahmen erkennen auch die biologischen Eigenheiten von Frauen an. Wenn man seinen Lebensunterhalt mit dem Sport bestreitet, muss das professionelle Umfeld berücksichtigen, dass der weibliche Menstruationszyklus Auswirkungen auf das Leistungsvermögen haben kann. All jene, die durch ihren Menstruationszyklus eingeschränkt werden, müssen deshalb geschützt werden, damit sie bei ihren Klubs weiterhin ihr Geld verdienen können."

mag

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