Bundesliga

Nächster DFL-Brandbrief nach Teamquarantänen

Klare Absage an Relegations-Aus

Nächster DFL-Brandbrief nach Teamquarantänen

Verpflichtende Quarantäne-Trainingslager sind eine Option: DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.

Verpflichtende Quarantäne-Trainingslager sind eine Option: DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. Getty Images

Auf ebendiese wiederholten Fälle in der 2. Liga nehmen DFL-Geschäftsführer Christian Seifert, Ansgar Schwenken (Mitglied der Geschäftsleitung) und Prof. Dr. Tim Meyer als Leiter der medizinischen Taskforce Sonderspielbetrieb auch Bezug und weisen auf die "sich daraus ergebenden Herausforderungen für die Spielplanung" hin in dem vierseitigen Rundbrief, der dem kicker vorliegt.

Eine dunkelgelbe Karte

Den Satz "Wie bereits in der vergangenen Woche erläutert, sieht das DFL-Präsidium derzeit von verpflichtenden Quarantäne-Trainingslagern ab, behält sich diese Maßnahme in Abstimmung mit der 'Kommission Fußball' und der Task Force zur weiteren Absicherung des Spielbetriebs jedoch ausdrücklich weiterhin vor" darf man als dunkelgelbe Karte werten.

Ebenso den scharfen Hinweis: "Diese und alle weiteren Entscheidungen erfolgen unter der Grundannahme, dass sich alle Proficlubs weiterhin einig darin sind und sich dafür einsetzen, die Saison einschließlich aller Relegationsspiele ausschließlich auf sportlichem Weg zu Ende zu bringen." Zuletzt hatte beispielsweise Sandhausens Präsident Jürgen Machmeier im Deutschlandfunk einen Verzicht auf die Relegationsspiele aufs Tableau gebracht für den schlimmsten Fall.

FFP-2-Masken tragen und fotografisch dokumentieren

Zudem gibt die Liga den Klubs zehn Hinweise, um die Runde zu Ende zu bringen. Darunter den Vorschlag, sich wegen der teils unterschiedlichen Präferenzen bei den lokalen Gesundheitsämtern zu erkundigen, welche Maßnahmen im Falle positiver Tests eine Teamquarantäne verhindern können, in allen Räumen FFP-2-Masken zu tragen und dies auch fotografisch zu dokumentieren. Angesichts der regen Aktivität der Klubs und Profis in den sozialen Medien sollte Letzteres keine große Herausforderung darstellen.

Zudem regt die DFL an, die Zahl der Busse gegebenenfalls auf drei oder mehr zu erhöhen, die Mannschaften in den Stadien noch breiter gefächert aufzuteilen, sich im Trainingsbetrieb gegebenenfalls zu Hause umzuziehen und zu duschen, mehr als zehnminütige Teamsitzungen bei passender Wetterlage draußen abzuhalten und bei Flugreisen zwei bis drei Sitzreihen Abstand zu halten.

Weiter heißt es: "Eine weitere Maßnahme könnte darin bestehen, für die letzten Spieltage vier 'QuasiQuarantäne-Stationen' analog der Situation vom Mai/Juni 2020 einzuführen (Zuhause, Stadion, Trainingsgelände, Hotel). Dieses Modell kann eine Gedankenstütze sein und folglich die Reduktion sonstiger Kontakte außerhalb des Familien- und Berufslebens für den Rest der Saison unterstützen."

Wie fahrlässige Verstöße bestraft werden

Zudem weisen Seifert, Schwenken und Meyer nochmals eindringlich darauf hin, dass Profis bei Erkrankungen wegen grob fahrlässiger Verstöße gegen das Hygienekonzept wie im Mai 2020 beschlossen als "zur Verfügung stehend" gewertet werden. "Folge wäre, dass ein Spiel in einem solchen Fall nicht abgesetzt und verlegt wird, sondern gegen die nicht antretende Mannschaft gewertet wird. Die DFL wird hier vor dem Hintergrund der aktuellen Entscheidungen der Gesundheitsämter in enger Abstimmung mit der Task Force alle Umstände des Einzelfalls prüfen, insbesondere auch die Begründung des jeweiligen Gesundheitsamtes für etwaige Anordnungen von Kaderquarantänen."

Noch also ist die letzte Option der Quarantäne-Trainingslager nicht gezogen - nach kicker-Informationen kann das Präsidium diese aber auch nur für eine der beiden DFL-Ligen anordnen.

Benni Hofmann/Michael Ebert