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Radsport nach Red-Bull-Einstieg: Mintzlaff kündigt "neue Ära" an

Keine Angebote für Vingegaard oder Pogacar

Nach Red-Bull-Einstieg: Mintzlaff kündigt "neue Ära" an

"Eine neue Ära": Geschäftsführer Oliver Mintzlaff (Mitte) mit Mark Mateschitz (links).

"Eine neue Ära": Geschäftsführer Oliver Mintzlaff (Mitte) mit Mark Mateschitz (links). AFP via Getty Images

Es ist nicht mehr zu übersehen, dass Red Bull jetzt auch im Radsport groß eingestiegen ist. Mit nagelneuem Design ist das Team Red Bull Bora hansgrohe zum Start der 111. Tour de France angetreten. Mit dabei war auch Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, zuvor jahrelang bei RB Leipzig angestellt.

"Das ist eines der größten Sportereignisse der Welt, eine tolle Veranstaltung. Wir sind froh, dass wir dabei sind", sagte Mintzlaff der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben uns lange damit beschäftigt, ob das was für uns ist. Das ist es. Radsport ist für uns nichts Neues. Wir sind mit Red Bull schon lange im Radsport aktiv. Jetzt ein Team mitzubesitzen, ist für uns eine neue Ära."

"Natürlich ist das Ziel, irgendwann die Tour zu gewinnen"

Und kleine Brötchen sollen nicht gebacken werden, das wird klar, wenn sich die Beteiligten zum Engagement des Weltkonzerns äußern. "Das Team hat schon unter Ralph Denks Verantwortung viel gewonnen. Etappen bei der Tour, den Giro zuletzt. Daher weiß man schon, was es heißt, große Rennen zu gewinnen. Aber die Tour ist die Tour. Natürlich ist das mittelfristige Ziel, irgendwann die Tour zu gewinnen", betonte Mintzlaff.

Primoz Roglic

Kann er bei der Tour dagegenhalten? Primoz Roglic. IMAGO/LaPresse

In diesem Jahr soll es Primoz Roglic zumindest versuchen, doch der Slowene kassierte bei Tadej Pogacars erster Attacke direkt ein Rückstand von ein paar Sekunden. Doch die Pläne des Teams sind ohnehin längerfristig angelegt, wie Mintzlaff erklärt: "Wir wollen gemeinsam etwas aufbauen, wir wollen gemeinsam in den Nachwuchs investieren. Das sind viele kleine Ziele, die wir uns setzten. Natürlich ist der Toursieg das, was alles überstrahlt. Aber wir werden es nicht daran messen, ob wir die Tour gewonnen haben oder nicht", erklärte Mintzlaff.

Keine Angebote für Pogacar oder Vingegaard

Finanziell hat das Team durch die Zusammenarbeit mit Red Bull jedenfalls zu den großen Mannschaften wie UAE oder Ineos, die ein Budget von rund 50 Millionen Euro zur Verfügung haben, aufgeschlossen. Der Weltkonzern verkaufte allein im Jahr 2023 über zwölf Milliarden Dosen des Energiedrinks und erzielte einen Konzernumsatz von über zehn Milliarden Euro.

111. Tour de France

Allerdings wird es die ganz große Shopping-Tour im Peloton offenbar nicht geben. "Was ich ausschließen kann, ist, dass wir Pogacar oder Vingegaard ein Angebot machen. Das ist nicht unsere Absicht. Die Jungs haben die Tour schon gewonnen, das ist nicht der Ansatz von Red Bull Bora hansgrohe in Zukunft. Am schönsten wäre es, wenn wir einen jungen Sportler entdecken und entwickeln und er dann in drei, vier Jahren für uns die Tour de France gewinnt", sagte Denk der dpa.

Für dieses Projekt sollen auch neue Strukturen geschaffen werden. Neben dem WorldTeam soll zur neuen Saison ein globales Scouting aufgebaut und mit einem neuen U-23-Team die Lücke zwischen den eigenen Junioren und den Profis geschlossen werden.

tru, DPA

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