Bundesliga

Hertha BSC trennt sich von Torwarttrainer Zsolt Petry

Zeitungsinterview führt zur Freistellung

Nach diskriminierenden Äußerungen: Hertha BSC trennt sich von Torwarttrainer Petry

Ab sofort nicht mehr für Hertha BSC tätig: Zsolt Petry.

Ab sofort nicht mehr für Hertha BSC tätig: Zsolt Petry. imago images

"Nach intensiver Aufarbeitung und Beratung" habe sich die Geschäftsführung dazu entschlossen, Petry von seinen Aufgaben zu entbinden, heißt es in einer am Dienstagmittag veröffentlichten Vereinsmitteilung.

In einer am Ostermontag veröffentlichten Ausgabe der ungarischen Tageszeitung "Magyar Nemzet" hatte der 54-Jährige mit Aussagen über Homosexualität und Zuwanderung für Empörung gesorgt. Zum Thema Migration wurde Petry unter anderem mit der Aussage zitiert, dass "schrecklich viele Kriminelle Europa überlaufen".

Seit 2015 für Hertha tätig

Hertha BSC hatte am Montag noch erklärt, man wolle das Thema zunächst intern besprechen. Am Dienstag wurden nun die Konsequenzen gezogen. "Auch unter Würdigung von Übersetzungsfeinheiten und der Tatsache, dass einige Aussagen von Zsolt im Interview ohne Rücksprache vor der Veröffentlichung weggelassen wurden, mussten wir letztlich feststellen, dass die getätigten Äußerungen insgesamt nicht den Werten von Hertha BSC entsprechen", wird Carsten Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung, zitiert.

Petry, der seit 2015 für Hertha tätig war und zuvor auch dem Stab der TSG Hoffenheim angehörte, habe sich während seiner Zeit bei Hertha "zu keiner Zeit homophob oder fremdenfeindlich" verhalten, so Schmidt.

"Meine Aussage zur Einwanderungspolitik bedaure ich sehr und möchte all die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen und die ich damit beleidigt habe, um Entschuldigung bitten", wird Petry in der Hertha-Mitteilung zitiert. "Ich war sehr gerne für Hertha BSC tätig und respektiere diese Entscheidung. Ich wünsche allen bei Hertha BSC viel Erfolg für die Zukunft."

Über seine Nachfolge macht der Verein keine Angaben.

mib