Bundesliga

Nach Szalai-Deal: Wen trifft es in der TSG-Innenverteidigung?

TSG mit Überangebot in der Defensivzentrale

Nach dem Szalai-Deal: Wen trifft es in Hoffenheims Innenverteidigung?

Neuzugang mit Startelf-Anspruch: Hoffenheims Attila Szalai.

Neuzugang mit Startelf-Anspruch: Hoffenheims Attila Szalai. IMAGO/foto2press

Wenn Pellegrino Matarazzo am Montagnachmittag seinem Kader die Startelf für den Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal beim VfB Lübeck (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de) eröffnet, dann wird das womöglich für den ein oder anderen Profi ein Fingerzeig sein, welche Rolle er in der nun beginnenden Saison zunächst spielen wird. Die Kraichgauer, das findet auch der Trainer, haben sich sinnvoll verstärkt: "Ich bin zufrieden mit der Truppe, wir haben eine gute Mannschaft zusammen, aber man strebt immer nach Perfektion. Vielleicht gibt es noch etwas, das auf uns zukommt." Matarazzo schließt "nicht aus, dass irgendetwas passiert in beide Richtungen". Also in Sachen Zu- oder Abgänge und bei Letzterem wären wir schon im Thema.

Grillitsch, Szalai, Weghorst wohl gesetzt

Denn gerade die Verpflichtung gestandener Profis und damit potenzieller Leistungsträger wie Rückkehrer Florian Grilitsch, Attila Szalai oder zuletzt Wout Weghorst zieht in aller Regel Unzufriedenheit nach sich. Solche Kaliber sind ja für die Startelf eingeplant. Im Falle von Stürmer Weghorst könnte die Antwort im Kadermanagement in einer Ausleihe der Talente Maximilian Beier und Fisnik Asllani liegen.

Komplizierter wird es da schon auf der Sechs, wo Grillitsch das Zepter schwingt, als wäre er nie weg gewesen. Diadie Samassekou, zuletzt verliehen an Olympiakos Piräus und in diesem Zuge auch noch mit einer Vertragsverlängerung bis 2025 ausgestattet, hat eigentlich den Anspruch einer Führungsrolle. Schwierig für den 27-Jährigen, wenn er schon in Abwesenheit des an den Adduktoren verletzten Dennis Geiger nur die zweite Geige spielt.

Großes Gerangel in der Abwehrzentrale

Am komplexesten aber ist die Situation in der Innenverteidigung. Kasim Adams und Melayro Bogarde weggerechnet, da beide kaum eine Chance auf Einsätze haben, beschäftigt die TSG mit Kevin Akpoguma, John Anthony Brooks, Ozan Kabak, Stanley Nsoki, Attila Szalai und Kevin Vogt sechs Mann für die Defensivzentrale, die allesamt Startelfpotenzial haben. Beginnen aber können in Matarazzos Grundordnung nur drei. 12,3-Millionen-Euro-Rekordeinkauf Szalai sollte wie Brooks gesetzt sein, auch wenn ihm für Lübeck womöglich Rückenprobleme einen Strich durch die Rechnung machen.

Gibt die TSG noch einen Innenverteidiger ab?

Geht man von der im Kontaktsport Fußball nicht völlig abstrusen Annahme aus, dass immer ein Profi aus dem Sextett verletzt ausfällt, und dass der Talent-Entwickler Matarazzo auch dem 19-jährigen Joshua Quarshie immer mal wieder einen Kaderplatz oder gar Bundesliga-Minuten gönnen möchte, lautet die logische Schlussfolgerung: Für einen Defensivmann aus dem Quartett Akpoguma, Kabak, Nsoki und Vogt sollten Sportgeschäftsführer Alexander Rosen und Direktor Profifußball Pirmin Schwegler noch einen Abnehmer suchen. "Eine gesunde Kaderstruktur ist wichtig, um in einer guten Energie zu bleiben in einer Saison", sagt Matarazzo angesprochen auf jene dicht besiedelte Position. Heißt auch: Mit Unzufriedenen lässt sich ein Teamklima schwieriger managen.

Benni Hofmann

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