Bundesliga

Müllers Vermutungen nach dem Rekordspiel in Augsburg

Bayerns Routinier stellt Bestwert ein

Müllers Vermutungen nach dem Rekordspiel in Augsburg

In Augsburg eingewechselt und dann schnell gleich mittendrin: Thomas Müller.

In Augsburg eingewechselt und dann schnell gleich mittendrin: Thomas Müller. IMAGO/Sven Simon

Wer Thomas Müller am Mittwochabend in der Mixed Zone der Augsburger WWK-Arena grinsen sah, der fühlte sich fast ein bisschen an einen Südamerikaner mit Handschuhen auf dem Fußballplatz erinnert. Eine dicke, schwarze Mütze trug Müller, im Gegensatz zu allen anderen Münchnern aber lediglich ein T-Shirt. Das hilft dem Rücken, scherzte Müller. Schließlich war dieser Rücken zuletzt verletzt gewesen.

Sieg Nummer 52 für Müller

In der 80. Minute war Müller, zuletzt zweimal nur Tribünengast, an einem wilden Pokalabend in Augsburg eingewechselt worden, der Routinier setzte mit der Vorlage auf Alphonso Davies zum 5:2 den Schlusspunkt und stellte dann einen Rekord ein: Der erste Drittrundeneinzug der Bayern seit drei Jahren war für Müller gleichbedeutend mit dem 52. Sieg im DFB-Pokal, er zog mit dem langjährigen Bremer Mirko Votava gleich.

Lachend, wie er das gerne so macht, nahm Müller den Fakt zur Kenntnis und analysierte anschließend, die Hände immer in die Rucksackschnallen gestützt, ein zu Beginn "unangenehmes" Spiel in Augsburg. "Das hatten wir uns anders vorgestellt, dass wir da besser dagegenhalten. Was man aber als Folge davon gesehen hat, ist, dass Augsburg schon extrem viele Körner investiert hat und dann die Räume größer wurden."

Zwar ließen die Bayern, ähnlich wie beim 0:1 in der Liga vor fast genau einem Monat, auch dieses Mal reihenweise gute Gelegenheiten liegen, trafen aber trotzdem fünfmal. "In der zweiten Halbzeit haben wir die Situationen vorm Tor einfach besser ausgespielt", erklärte Müller und nannte sich dabei natürlich nicht selbst.

Wenn Augsburg diese Art von Spiel spielt, haben die mit dem Stil von Fußball mehr Qualität als wir.

Thomas Müller

Aber gab es denn eine Erklärung für diese körperlose Anfangsphase? Immerhin hatten die Bayern doch genau gewusst, was auf sie zukommen würde: "Wenn Augsburg diese Art von Spiel spielt", vermutete Müller, "haben die mit dem Stil von Fußball mehr Qualität als wir". Er meinte die aus FCA-Sicht gewonnen Kopfballduelle, die Galligkeit in jedem Zweikampf. "Da haben die Augsburger einfach sehr viele Spieler, die das sehr, sehr gut können."

FCA hat ein bisschen "überpaced"

Andererseits, und da gingen Müllers Vermutungen weiter, "haben sie halt vielleicht ein bisschen überpaced", also zu viel auf einmal investiert in eben jener Viertelstunde zu Beginn. Was kurzfristigen Erfolg brachte, "aber heute eben nicht gehalten hat für 90 Minuten".

Müller sprach anschließend noch, ähnlich wie all seine Kollegen, lobend über den Mann der Stunde, Eric Maxim Choupo-Moting. Dann wollte er abdrehen. Ob er denn glaube, dass Union Berlin das Zeug für die Meisterschaft habe, wurde Müller im Gehen gefragt. "Um die Uhrzeit glaube ich gar nichts mehr." Und weg war er.

Mario Krischel

Bilder zur Partie FC Augsburg - Bayern München