Der Wiesn-Auftakt sei ihm nicht so wichtig, hatte Julian Nagelsmann gegenüber "Sky" vor dem Spiel in Augsburg gesagt, "dafür aber drei Punkte". Daraus sollte nichts werden, und Thomas Müllers Niedergeschlagenheit stand im Interview nach dem Spiel wohl exemplarisch für die Münchner.
Da passt das Wetter gut dazu, es wurde immer dunkler.
Thomas Müller
"Nach vier Spielen ohne Sieg stehen wir hier fassungslos und bedröppelt", kommentierte der 33-Jährige die aktuelle Negativserie des FCB. "Da passt das Wetter gut dazu, es wurde immer dunkler." Dass es bei den Bayern aktuell immer dunkler wird, dafür sorgte betriebener Chancenwucher. "Wir haben schon sehr viele Situationen kreiert, aber wenn du die dann nicht reinschießt, dann stehen wir jetzt tatsächlich mit null Punkten da."
Auch Neuer verzweifelt an Gikiewicz
Neben Siegtorschütze Mergim Berisha, der nach einem Standard seinen ersten und damit den entscheidenden Treffer zum 1:0 erzielte (59.), vermieste Rafael Gikiewicz die Laune der Münchner. Ob Sadio Mané, Leroy Sané oder Jamal Musiala - der FCA-Keeper brachte alle Bayern-Akteure zur Verzweiflung. Fast hätte Manuel Neuer seinen Kollegen vorgemacht, wie man Möglichkeiten nutzt: Der Nationaltorhüter war bei den letzten beiden Ecken mit nach vorne geeilt und erwischte beide Hereingaben von Joshua Kimmich mit dem Kopf. Beim zweiten Mal richtig gut, doch Gikiewicz‘ Blitzreflex verhinderte, dass die Nagelsmann-Elf wenigstens einen Punkt mitnahmen.
Für das fehlende Zielwasser oder auch die letzte Konsequenz sei die letzte Szene bezeichnend gewesen, resümierte Müller: "Manu schießt fast sein erstes Bundesligator, aber Rafa Gikiewicz war heute auch gut drauf", erkannte der Bayern-Routinier die formidable Vorstellung des Polen an.