EM

Montella wagt zu träumen - Sagnol "stolz" aufs Team

Packendes EM-Debüt Georgiens gegen die Türkei

Montella wagt zu träumen - Sagnol "stolz" aufs Team

Ihre Teams zeigten ein packendes Spiel in Dort,und: Vincenzo Montella und Willy Sagnol.

Ihre Teams zeigten ein packendes Spiel in Dort,und: Vincenzo Montella und Willy Sagnol. imago images (2)

Traumtore, mehrere Aluminiumtreffer, packende Strafraumszenen, hochspannende Schlussphase, das Ganze garniert mit Tempo und Intensität - das erste EM-Spiel in der Geschichte Georgiens gegen die ambitionierten Türken war ein Highlight des ersten Gruppenspieltags. Und bereits in der Frühphase des Turniers dürfte klar sein, dass die ersten beiden Treffer der Türken zu den schönsten des laufenden Wettbewerbs zählen werden.

Die zwei Kunstschüsse von Außenverteidiger Mert Müldür und Jungstar Arda Güler im Auftaktmatch der Gruppe F versetzten das frenetische Publikum in Dortmund in Verzückung. Der 3:1-Sieg im Spektakel-Spiel gegen den EM-Debütanten macht der Türkei Hoffnung, erstmals seit 2008 wieder die Gruppenphase zu überstehen. Damals schaffte es das Team bis ins Halbfinale - Endstation DFB-Elf.

Türkei-Ekstase in Dortmund: Traumtore und 90 Minuten Tempofußball gegen Georgien

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Trainer Vincenzo Montella verwies am Dienstag darauf, dass es der Türkei zuvor "noch nie gelungen war, das erste EM-Spiel zu gewinnen", das 3:1 bezeichnete er als "ersten Schritt". Der Coach, der am Tag des Sieges gegen Georgien seinen 50. Geburtstag gefeiert hat, betrachtet so manches Ereignis aus der jüngeren Vergangenheit als gutes Omen: "Es gab jetzt einige erste Male", sagte Montella und zählte auf: "Wir haben zum ersten Mal in Kroatien gewonnen" (1:0 im Oktober in der EM-Qualifikation) und "zum ersten Mal seit 72 Jahren in Deutschland" (3:2 im November), darüber hinaus "haben wir zum ersten Mal die EM-Qualifikation als Gruppenerster geschafft". Ziel sei nun, die EM-Gruppenphase "zu überstehen, dann wird es die nächsten Träume geben."

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Um erneut so weit zu kommen wie 2008, dürfen sich die Türken nicht allzu häufig derart unter Druck setzen lassen wie von Georgien in den Minuten nach der jeweiligen Führung, die der Türkei zweimal keine Sicherheit gab, sondern dem Außenseiter Auftrieb verlieh.

Nach Müldürs sagenhaftem Volleyschuss in den Winkel zum 1:0 (25.) und dem wegen Abseits aberkannten Doppelschlag von Kenan Yildiz (27.) zeigte die bis dahin zu zurückhaltende Elf von Willy Sagnol plötzlich Zähne - Georges Mikautadze hätte seinen Treffer zum 1:1 (32.), Georgiens erstem EM-Tor seiner Geschichte, nur drei Minuten später bei einer Großchance aus zentraler Position fast noch veredelt.

Arda Güler zeigte sich derweil "extrem glücklich" darüber, gleich bei seinem Turnier-Debüt sein erstes EM-Tor für die türkische Nationalmannschaft geschossen zu haben. Und was für eines! Ein 118-km/h-Kracher aus der Distanz mit links in die lange Ecke - der Treffer des Jungstars von Real Madrid war einer aus dem Lehrbuch für Kunstschüsse.

Türkei übersteht Georgiens Sturm- und Drangphase

Die Schlussminuten entpuppten sich als Sahnehäubchen dieses Kräftemessens. Die Türkei überstand Georgiens Sturm- und Drangphase dank des Pfostens und der geistesgegenwärtigen Kopfballabwehr von Innenverteidiger Samet Akaydin. Torwart Giorgi Marmadashvili, der kurz zuvor gegen Mehmet Zeki Celik noch mit einem tollen Reflex das 1:3 verhindert hatte, stiftete mit seiner Präsenz im türkischen Strafraum bei einer späten Ecke Unruhe. Dass Joker Kerem Aktürkoglu den folgenden Konter in der siebten Minute der Nachspielzeit mühelos im verwaisten Tor unterbrachte, setzte dieser temporeichen Begegnung mit mehreren Aluminiumtreffern die Krone auf.

EM-Neuling Georgien macht den Trainer "stolz"

"Wir können stolz auf unsere Leistung sein", befand Sagnol, einst Champions-League-Sieger als Spieler mit dem FC Bayern (2001), nach der intensiven Begegnung "in diesem fantastischen Dortmunder Stadion", das fest in der Hand der türkischen Fans war, die einen ohrenbetäubenden Dauer-Lärm fabrizierten. Beeindrucken ließ sich Georgien von den Rahmenbedingungen nicht, der Turnier-Neuling brachte seine Gegner an den Rand eines Punktverlustes. Für den Außenseiter war es ein Spiel, das Hoffnung auf einen baldigen ersten EM-Sieg macht.

Georgiens nächster Gegner am Samstag in Hamburg heißt Tschechien (15 Uhr, LIVE! bei kicker). Die Türkei bekommt es drei Stunden später erneut in Dortmund mit Cristiano Ronaldo und Co. zu tun. "Wir haben Portugal noch nie in einem Pflichtspiel besiegt", sagte Montella am Dienstag. Vielleicht gibt es nun erneut ein erstes Mal.

Toni Lieto

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