Frauen

Mit "offener" U 20: DFB reformiert Frauen-Nationalteams

Für besseren Übergang zum A-Team

Mit "offener" U 20: DFB reformiert Frauen-Nationalteams

Da war noch alles gut: Die deutsche U-20-Nationalelf bejubelt bei der WM 2022 in Costa Rica die Führung gegen Neuseeland - am Ende stand das Vorrundenaus.

Da war noch alles gut: Die deutsche U-20-Nationalelf bejubelt bei der WM 2022 in Costa Rica die Führung gegen Neuseeland - am Ende stand das Vorrundenaus. IMAGO/Sports Press Photo

Ihr letztes Länderspiel datiert vom 17. August 2022 - und ihr nächstes steht noch nicht einmal fest: Die deutsche U-20-Nationalmannschaft der Frauen genoss in den vergangenen Monaten einen sehr untergeordneten Stellenwert. Das liegt daran, dass die nächste U-20-WM erst 2024 steigt, vom 21. August bis 22. September in Kolumbien. Alle zwei Jahre findet das Turnier statt.

Nun aber reagiert der DFB auf die schwachen Resultate der vergangenen Frauen-Turniere und reformiert seine höchste Nachwuchs-Nationalelf, wie der kicker erfuhr. Vom neuen Jahr an werden U 20 und U 19, die sich bisher Lehrgänge öfter teilten, durchgehend getrennt geführt. Beide Auswahlen sollen auch in Nicht-WM-Jahren regelmäßig international gegen andere Nationen antreten. Das bestätigte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften des DFB, dem kicker am Dienstag. Der Aufsichtsrat des Verbands habe den Entschluss vor wenigen Wochen getroffen.

Bisher gehen uns Spielerinnen verloren, denen wir auf Sicht den Sprung in die Nationalelf zutrauen.

Joti Chatzialexiou

Die Besonderheit dabei: Um die Verzahnung zwischen der U 20 und der A-Nationalmannschaft zu verbessern, werden in Nicht-WM-Jahren (also erstmals 2025) auch ältere Spielerinnen in den Tests für die U 20 auflaufen dürfen. Spätstarterinnen also, die beispielsweise erst mit 21 oder 22 Jahren auf hohem Niveau ankommen, sollen so die Gelegenheit erhalten, sich zu präsentieren und langsam an die A-Auswahl herangeführt zu werden.

"Viele Spielerinnen durchlaufen in dem Alter eine Zwischenphase", erklärte Chatzialexiou. "Sie sitzen in der Bundesliga vielleicht noch auf der Bank oder spielen 2. Liga. So gehen uns bisher Spielerinnen verloren, denen wir auf Sicht den Sprung in die Nationalelf zutrauen. Ihnen wollen wir eine Brücke bauen und ihnen Zeit geben, um internationale Erfahrung zu sammeln."

In den vergangenen Jahren hatte der Übergang nur schleppend geklappt. So blieb nach der missratenen WM in Australien und Neuseeland ein Umbruch aus - offensichtlich auch mangels ausreichend reifen, nachrückenden Talenten. Die U 20 war bei der WM 2022 in Costa Rica in der Vorrunde ausgeschieden.

Paul Bartmuß

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