2. Bundesliga

"Minus ein Punkt": Dardais Rechnung vor Hertha gegen Schalke

Ungar sieht positive Entwicklung bei Hertha

"Minus ein Punkt": Dardais Rechnung vor dem "Schicksalsspiel"

Gut gelaunt ins Duell der Zweitliga-Schwergewichte am Sonntag: Herthas Trainer Pal Dardai und Torjäger Haris Tabakovic.

Gut gelaunt ins Duell der Zweitliga-Schwergewichte am Sonntag: Herthas Trainer Pal Dardai und Torjäger Haris Tabakovic. IMAGO/Nordphoto

"Mehr Aggressivität" forderte ein gut gelaunter Pal Dardai von seinem Team, um nach der Niederlage gegen St. Pauli beim brisanten Gastspiel auf Schalke am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zurück in die Erfolgsspur zu kehren. Mit einem Augenzwinkern verriet der Ungar das neue Erfolgsrezept: "Wir haben nur Steak gegessen, auch zum Frühstück." Damit unterstrich der Trainer auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitagmittag gleich zu Beginn die positive Stimmung, die in der Hauptstadt trotz Tabellenplatz 12 beim Blick auf das Sportliche vorherrscht.

Nach dem holprigen Saisonstart stabilisierte sich die Alte Dame in den vergangenen Wochen, im Fluchtlichtspiel gegen eingespielte Kiezkicker bekam die Mannschaft jedoch ihre Grenzen aufgezeigt. Dardai sah dort in gewissen Basics noch Luft nach oben. "Es gibt Momente, da gilt es, mit einer anderen Körpersprache reinzugehen. Etwa bei einem Standard, wie ich den Kollegen anmache. Da müssen wir noch einen Schritt machen."

Dardai: "Beide Mannschaften haben Druck. Aber der für uns ist anders"

"Einen A-Plan und B-Plan" habe sich Dardai deswegen zurechtgelegt, eine schwierige Aufgabe beim kriselnden Mitabsteiger erwartet er in Gelsenkirchen aber selbstredend: "Sie haben einen guten Kader, auf jeder Position gute Spieler für diese Liga." Das Gastspiel des Tabellenzwölften bei S04, das nach der Entlassung von Trainer Thomas Reis und zwei Niederlagen hintereinander auf Relegationsplatz 16 abgerutscht ist, ist zweifellos ein Spiel unter speziellen Voraussetzungen. Treffen doch zwei Schwergewichte und vor zwei Monaten noch mindestens Mitfavoriten um den Aufstieg aufeinander, die nun jedoch beide in der unteren Tabellenhälfte stehen: "Beide Mannschaften haben Druck. Aber der für uns ist anders. Wir wollen den nächsten Schritt rauskitzeln, aus einem solchen Spiel einen oder drei Punkte mitzunehmen."

Aktuell sieht Dardai seine Mannschaft nach acht absolvierten Partien fast im Soll: "Nach meiner Rechnung haben wir minus einen Punkt. Bei Schalke war der Plan vor der Saison ein Punkt. Wenn wir drei holen, sind wir zwei im Plus", rechnet er vor und misst dem Traditions-Duell eine große Bedeutung bei: "Daher ist es ein bisschen ein Schicksalsspiel, es kann viel öffnen. Das wird uns hoffentlich nicht hemmen, sondern für positive Motivation sorgen", erklärte der Ungar, der seine weiteren Berechnungen nicht preisgeben wollte.

Nicht nur im Spiel: Tabakovic und die Duelle mit den "Ochsen"

Mit anderen Details aus dem Inneren der im Sommer gänzlich neu formierten Mannschaft wartete dagegen Stürmer Haris Tabakovic auf: "Ich finde, dass wir sehr gut zusammenwachsen." Der 29-Jährige, der auf Nachfrage seine Nationalmannschaftszukunft (könnte für die Schweiz oder Bosnien und Herzegowina spielen) offenließ, bezieht diese Aussage nicht ausschließlich auf das Mannschaftsgefüge: "Wir stehen gemeinsam mit den Fans auf dem Platz. Sie honorieren den Weg, den wir gehen."

Deutschland, Berlin, Sportpark, GER,  2.FBL, Hertha BSC, Saison 2023/24, Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel gegen den FC Schalke 04, Foto:Cheftrainer Pál Dárdai, Haris Tabakovic

Dardai erklärt seine Punkte-Rechnung und sieht Schalke als "Schicksalsspiel"

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In der 2. Liga entpuppte sich dieser für den Hauptstadtklub bisher als ein Auf und Ab, für Tabakovic hat die neue Liga ihre Besonderheiten: "Hier ist es eine sehr körperbetonte Liga, das ist oftmals nicht einfach. Es gibt mehrere Ochsen in der Verteidigung. Wenn man mit fünf Prozent weniger in die Duelle geht, verliert man sie." Laut Dardai werde Tabakovic jedoch Woche für Woche gut darauf vorbereitet: "So ist es auch im Training mit Toni Leistner."

Verzichten muss der Hertha-Coach am Sonntagmittag weiter auf Palko Dardai (Syndesmoseverletzung), Linus Gechter (muskuläre Probleme), Marius Gersbeck (kehrt nach seiner Suspendierung kommende Woche wieder ins Mannschaftstraining zurück), Ibrahim Maza (Meniskus-OP) und Agustin Rogel (Knie-OP).

vtr

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