EM

Frankreich: Mbappé bat Deschamps um Auswechslung:

Franzosen gingen ohne ihren Kapitän ins Elfmeterschießen

Mbappé bat Deschamps um Auswechslung

Schmerz, lass nach: Nach seinem Nasenbeinbruch hat Kylian Mbappé noch immer Probleme.

Schmerz, lass nach: Nach seinem Nasenbeinbruch hat Kylian Mbappé noch immer Probleme. IMAGO/Shutterstock

Kylian Mbappé ist einer, der auch in großen Spielen Verantwortung übernimmt. Das hat nicht nur das WM-Finale in Katar gezeigt, als der Angreifer gegen Argentinien zweimal spät an den Elfmeterpunkt trat, zweimal verwandelte und so seine Mannschaft ins Elfmeterschießen hievte, wo er er Torhüter Emiliano Martinez dann ein drittes Mal den Ball um die Ohren jagte.

Auch wenn es für den WM-Titel nicht reichte, bewies der mittlerweile 25-Jährige echte Leader-Qualitäten. Umso mehr verwunderte es einige am Freitagabend, als zur zweiten Hälfte der Verlängerung im EM-Viertelfinale gegen Portugal plötzlich die rote Zahl mit der Nummer Zehn auf der Tafel des Vierten Offiziellen aufleuchtete und Mbappé nicht mehr auf den Platz zurückkehrte. Darum hatte er selbst gebeten.

Auswechslung mit Vorgeschichte

"Ich hatte bereits am Ende der regulären Spielzeit mit dem Trainer gesprochen. Wir haben gesagt, dass ich es noch einmal versuche. In der Pause habe ich dann gesagt, dass ich mich nicht mehr gut fühle. Ich war zu müde", begründete Mbappé nach dem Spiel seine Auswechslung.

Bereits zuvor hatte der Stürmer, der in der kommenden Saison für Real Madrid auflaufen wird, immer wieder mit den Folgen seines Nasenbeinbruchs und der Maske zu kämpfen, nahm sie häufiger ab und musste behandelt werden, nachdem er den Ball einmal aus kurzer Distanz an den Kopf bekommen hatte.

Mbappé noch nicht fit: "Ich muss darüber hinwegkommen"

Nach wie vor ist Mbappé bei dieser EM fernab davon, vollends fit zu sein, wie er auch selbst feststellte: "Ich muss darüber hinwegkommen. Ich muss das Engagement behalten und immer für die Teamkollegen da sein. Hauptsache, wir gewinnen. Ich habe zwar nur ein Tor geschossen, aber wir sind im Halbfinale und ich bin sehr zufrieden", so Mbappé.

Und dieser Halbfinaleinzug gelang trotz weiterhin großer Torflaute im entscheidenden Moment auch ohne Mbappé, der das Schauspiel des Elfmeterschießens von der Seite beobachten musste: "Das ist schlimmer als selbst zu schießen. Man konnte die Pfiffe (des Schiedsrichters, Anm. d. Red.) kaum hören, es war verrückt. Da gehe ich lieber hin. Aber die Jungs haben super geschossen", stellte der Kapitän fest.

Einer der "Jungs" war der 21-jährige Bradley Barcola, der für Mbappé eingewechselt wurde, sich einen Elfmeter nahm, souverän traf - und damit ebenfalls einen Anteil daran hatte, dass Frankreich im Halbfinale am kommenden Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) in München auf Spanien trifft. Dann voraussichtlich wieder mit dem Leader Mbappé in der Startelf.

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