Bundesliga

Mazraoui hat "ein kleines Problem" - Nagelsmann sieht neue Position für Sarr

München: Pavard bleibt der Stamm-Rechtsverteidiger

Mazraoui hat "ein kleines Problem" - Nagelsmann sieht neue Position für Sarr

Spielt gerade keine große Rolle beim FCB: Bouna Sarr.

Spielt gerade keine große Rolle beim FCB: Bouna Sarr. IMAGO/RHR-Foto

Ein bisschen seltsam sah es schon aus, als sich die Ersatzspieler des FC Bayern vor rund zwei Wochen beim Heimspiel gegen Wolfsburg (2:0) die Leibchen überstreiften und erste Runden drehten. Weil Joshua Zirkzee krank fehlte, blieben als Offensivoptionen nur Mathys Tel und Leroy Sané, neben Ryan Gravenberch sonst nur Verteidiger. Keiner von ihnen wurde später eingewechselt, einer durfte sich allerdings gar nicht erst warm machen: Bouna Sarr.

Vorschau

Seit er im Februar als Afrika-Cup-Sieger zurückgekehrt ist, stand der Senegalese noch in zwei Pflichtspielen auf dem Platz: Für wenige Minuten beim Liga-Remis gegen Leverkusen (1:1) und für eine Hälfte beim bereits entschiedenen Achtelfinal-Rückspiel gegen Salzburg (7:1). Wegen Patellasehnenproblemen verschwand Sarr lange von der Bildfläche.

Auch jetzt spielt der inzwischen genesene 30-Jährige, 2020 für acht Millionen Euro aus Marseille verpflichtet, keine große Rolle beim FCB, ein Abnehmer findet sich bislang jedoch nicht. "Ich gehe davon aus, dass er bleibt", sagte Trainer Julian Nagelsmann am Freitag, lobte Sarrs zuletzt gezeigte Trainingsleistung und erklärte anschließend, dass er den Rechtsverteidiger gar nicht als Rechtsverteidiger sehe. "Eher einen Tick weiter vorne", so Nagelsmann. "Rechts im Mittelfeld. Weil er sehr viel dribbelt und sehr viel Risiko nimmt in seinen Aktionen, er hat ein sehr gutes Tempodribbling, kreative Lösungen, einen guten Zug zum Tor."

Sarr sei kein "klassischer Verteidiger, auch wenn er da in der Nationalmannschaft spielt und so zu Bayern München gekommen ist. Ich finde, das ist nicht seine beste Position, weiter vorne ist er besser."

Mazraoui muss sich noch ans Tempo gewöhnen

Noussair Mazraoui

Auf einem guten Weg: Noussair Mazraoui. IMAGO/Jan Huebner

Rechts hinten meldet dafür neben Josip Stanisic auch Neuzugang Noussair Mazraoui Ansprüche an, hinterließ zu Beginn der Vorbereitung allerdings keinen guten Eindruck - der kicker berichtete. "Die letzten anderthalb Wochen ist er näher ran gerutscht", verriet Nagelsmann. "Davor war er ein klassischer Neuzugang, der ein bisschen Zeit gebraucht hat." Der noch dazu durch die Umstellung auf die neue Stadt mit Gewichtsverlust zu kämpfen hatte. Das sei inzwischen besser geworden, versicherte Nagelsmann. Wie auch Mazraouis Leistungen. "Er muss sich einfach noch ein bisschen an das Tempo gewöhnen in der Bundesliga. Was das Verteidigen angeht, dass man da vielleicht in der einen oder anderen Situation früher schließen muss."

Ein "kleines Problem" gebe es nur für Mazraoui: Benjamin Pavard, der rechts hinten die Nase vorn hat, verrichtet seinen Job "sehr gut" und "sehr verlässlich". Trotzdem verspricht Nagelsmann: "Auf Sicht wird Nous seine Spiele kriegen." Nur eben jetzt noch nicht.

Mario Krischel

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