Auf den Rücktritt vom Rücktritt folgte gleich nach dem Abpfiff am Samstagabend in Kaunas die nächste Rücktritts-Ankündigung von Thomas Linke. Der 32 Jahre alte Abwehrspieler hatte nach seinen starken Auftritten bei der WM seinen Abtritt aus der Nationalelf vollzogen. Bis ihn Teamchef Rudi Völler vor wenigen Wochen noch einmal umstimmte, dem Münchner zumindest abrang, dass er aushilft, solange im Abwehrbereich Personalmangel herrscht. Linke, der die Meinung vertritt, bei der EM 2004 zu alt für die Nationalelf zu sein ("Da bin ich fast 35, das ist zu weit weg"), ließ sich breitschlagen für einen vereinbarten Zeitraum von sechs Monaten und in der Rolle eines Stand-by-Nationalspielers. Und dann war er im ersten Pflichtspiel nach der WM gleich wieder voll dabei.
"Eigentlich ein ganz normales Länderspiel und doch eine komische Sache, wenn man mit dem Thema schon abgeschlossen hatte", meinte Linke in Kaunas. War nun sein 42. Länderspiel das Finale in der Nationalelf? "Das kann mein letztes Spiel gewesen sein", antwortet Linke, und hakt noch einmal nach: "Wenn die anderen Verteidiger wieder fit sind, dann war es mein letztes Länderspiel."
Kopfzerbrechen allerdings bereitet ihm die Sache nicht: "Wir sind so verblieben, dass ich mich noch für ein halbes Jahr bereithalte. Darauf bin ich eingegangen, dazu stehe ich."