2. Bundesliga

Darmstadts Lieberknecht: Auf der Suche nach dem Puzzle-Stück

Darmstadt will in der Offensive nachlegen

Lieberknecht: Auf der Suche nach dem Puzzle-Stück

Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht setzt auf die Jugend, sucht aber noch eine Verstärkung.

Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht setzt auf die Jugend, sucht aber noch eine Verstärkung. IMAGO/Zink

Gerade einmal 27 Tore hat Spitzenreiter SV Darmstadt 98 in den ersten 17 Spielen der Saison erzielt und damit stolze 36 Punkte geholt. Kein Grund also für Trainer Torsten Lieberknecht, insgesamt unzufrieden zu sein. "Wir stehen in der Defensive sicher und erspielen uns offensiv immer unsere Chancen", sagt er.

Aber in Angreifer Luca Pfeiffer (17 Saisontore) habe der Verein im Sommer seinen gefährlichsten Angreifer verloren. Deswegen besetzte der Coach den Angriff intern neu, zog meist den gelernten Flügelspieler Braydon Manu (vier Tore) in die Sturmspitze neben Phillip Tietz (sechs Liga-Tore und zwei Treffer im Pokal).

"Jugend forscht" als Option

In Aaron Seydel, Oscar Vilhelmsson, Magnus Warming und Nachwuchsmann Fabio Torsiello hat Lieberknecht weitere gelernte Stürmer zur Auswahl. Doch die drei Erstgenannten wurden immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen, und Torsiello braucht mit seinen 17 Jahren noch Zeit.

"Es ist wichtig, dass das Puzzle-Stück auch in die Mannschaft passt", sagt der Lilien-Coach mit Blick auf eine mögliche Verstärkung. Da vertraue er Sportchef Carsten Wehlmann und der Scouting-Abteilung. Vielleicht findet man jemanden, der die Entwicklung der jungen Spieler vorantreibe und ihnen zugleich dafür etwas mehr Zeit verschaffe. Sollte sich ein Transfer nicht umsetzen lassen, wäre das auch kein größeres Problem. "Dann sagen wir eben: Jugend forscht", erklärt er und fügt an: "Davon bin ich ja ohnehin ein großer Anhänger."

"Nirgendwo der krasse Außenseiter"

Vom Aufstieg spricht man beim Tabellenführer nicht direkt. Auch von der Statistik, wonach von den letzten sechs Zweitliga-Herbstmeistern fünf am Saisonende den Sprung in die Bundesliga verpassten, will Lieberknecht nichts wissen. 2018 war er mit Eintracht Braunschweig sogar selbst davon betroffen. "Wir wollen uns sportlich so präsentieren, dass wir die Top-20-Vereine des deutschen Profi-Fußballs herausfordern", sagt er. "Natürlich erhoffen wir das Maximum, aber wir sind nicht in solchen Statistiken unterwegs."

Wichtig sei, dass man eine gewisse Leichtigkeit bewahre, zugleich aber nüchtern und bodenständig bleibe und sich klarmache, wie eng einige Spiele waren. "Ich habe das Gefühl, dass wir in keinem Spiel der Favorit sind, aber nirgendwo auch der krasse Außenseiter", sagt Lieberknecht.

Das komplette Interview mit Torsten Lieberknecht lesen Sie in der aktuellen Donnerstagausgabe des kicker oder hier im e-Magazine.

Stephan Köhnlein

18 Klubs, 18 Fakten: Auswärtsstarker HSV und Heidenheimer Konter-Experten