Bundesliga

Leitl: "Wenn Lewandowski keine Lust hat, nehme ich Haaland"

Fürth will in Dortmund "ein möglichst unangenehmer Gegner sein"

Leitl: "Wenn Lewandowski keine Lust hat, nehme ich Haaland"

Trotz Platz 18 zu Scherzen aufgelegt: Stefan Leitl.

Trotz Platz 18 zu Scherzen aufgelegt: Stefan Leitl. imago images/Zink

Schon am Sontag, erst Recht zwei Tage später weiß Stefan Leitl genau, wie der ersehnte erste Dreier dieser Saison und der erste Fürther Erstligaheimsieg einzuordnen ist nach dem 1:0 gegen Union Berlin. "Man kann sich natürlich freuen, aber wir haben vier Punkte, das ist kein Anlass zu träumen oder überaus euphorisch diesen Sieg zu feiern", rückte der 44-Jährige die Dinge zurecht, "das war wichtig für unser Selbstvertrauen und unser Umfeld. Das nehmen wir mit." Punkt.

Gerade vor der enorm hohen Auswärtshürde am Mittwoch in Dortmund und der jüngsten 1:7-Auswärtspleite in Leverkusen hält Leitl in jeder Hinsicht den Ball flach. "Wir können dieses Spiel auch einschätzen, wir müssen wieder mal über uns hinauswachsen. Und dann ist trotzdem nicht garantiert, dass du in Dortmund etwas mitnehmen kannst", ahnt Leitl, "trotzdem werden wir an unsere Leistungsgrenze gehen und versuchen, ein möglichst unangenehmer Gegner zu sein."

Wenn ich mir einen wünschen dürfte, würde ich Lewandowski nehmen. Wenn der keine Lust hat, nach Fürth zu kommen, dann nehme ich Haaland.

Leitl

Da wirft wohl das letzte Heimspiel des Jahres kommenden Samstag gegen Augsburg schon seine Schatten voraus, gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten FCA warten sicherlich bessere Erfolgsaussichten als bei der Borussia. Schon vor dem ersten Saisonsieg hatte Leitl angekündigt: "Wir wollen in den beiden Heimspielen so viele Punkte holen wollen wie möglich. Dazwischen liegt noch das schwere Auswärtsspiel in Dortmund bei einer absoluten Topmannschaft."

Sicherlich wird die Spielvereinigung nicht von vorneherein abschenken. "Wir wollen sehr diszipliniert und aus einer kompakten Defensive heraus spielen und unangenehm sein in den Zweikämpfen, sie müssen uns spüren", so Leitl, "wir müssen mental wie physisch über unser Limit gehen, um dort ein gutes Spiel für uns zu machen." Von punkten oder gar mehr ist da erst mal nicht die Rede. Schließlich kommt mit Erling Haaland ein herausragender Torjäger auf die schlechteste Defensive der Liga zu. "Vielleicht schläft Haaland  mal schlecht oder hat einfach mal keine Lust morgen", scherzte Leitl, "er wird irgendwann Robert Lewandowski ablösen. Wenn ich mir einen wünschen dürfte, würde ich Lewandowski nehmen. Wenn der keine Lust hat, nach Fürth zu kommen, dann nehme ich Haaland."

Die personelle Lage beim Kleeblatt bleibt angespannt

Personell wird die Lage bis zum Mittwoch auch nicht besser, eher schlechter. "Von den verletzten Spielern wird keiner für das morgige Spiel zurückkommen, weder Nick Viergever noch Justin Hoogma, es ist einfach noch zu früh", verriet Leitl, "dafür schleppt der eine oder andere noch ein Thema aus dem Spiel am Sonntag mit sich herum. Wenn einer nicht bei hundert Prozent ist, kann er auch nicht spielen." Auch in diesem Punkt mag unterschwellig das Augsburgspiel schon eine Rolle spielen.

Hat dieser erste Saisonsieg nicht doch das klitzekleine Fünkchen Hoffnung auf die Rettung am Leben erhalten? "Natürlich war dieser Sieg sehr wichtig, ein Sieg ist durch nichts zu ersetzen. Das Selbstvertrauen steigt natürlich, die Mannschaft wächst auch enger zusammen durch solche Glücksmomente", erklärt Leitl, "das war jetzt der erste Step, den wir gehen mussten. Trotzdem haben wir erst vier Punkte, es ist noch ein sehr weiter Weg, um ein ganz großes Ziel zu erreichen."

Aber nicht völlig unmöglich, wie sich erst in der vergangenen Saison zeigte. Damals hatten mit Schalke 04 und Mainz 05 gleich zwei Klubs nach der Hinserie nur sieben magere Punkte auf dem Konto. Immerhin Mainz schaffte trotzdem noch den Klassenerhalt. "Es ist ein Anfang, der erste Schritt, den wir gegangen sind. Wir sollten und wollen auch noch mal alles raushauen, was in uns ist, um so viele Punkte wie möglich zu holen", fordert Leitl, "es ist im Fußball vieles möglich." Zuweilen sogar Wunder. Ein solches bräuchte Fürth.

Michael Pfeifer

Bayern trifft auf einen Liebling - Trainer im Fokus: Daten & Fakten zum 16. Spieltag