Olympia

Lange Durststrecke beendet: Köhler holt Bronze über die 1500 m Freistil

Erste Beckenmedaille seit 2008 für DSV - Freistil-Staffel Siebte

Lange Durststrecke beendet: Köhler holt Bronze über die 1500 m Freistil

Holte in Tokio Bronze über die 1500 m Freistil: Sarah Köhler. 

Holte in Tokio Bronze über die 1500 m Freistil: Sarah Köhler.  imago images

Die 27-jährige Köhler schlug im Finale über 1500 m Freistil nach 15:42,91 Minuten als Dritte an und holte sich Bronze. Das letzte Edelmetall für Deutschland hatte Britta Steffen 2008 in Peking gewonnen, danach blieben deutsche Schwimmer in London und Rio de Janeiro im Becken ohne Medaille.

Gold ging an die Amerikanerin Katie Ledecky (15:37,34), die nach Niederlagen über 200 und 400 m ihren ersten Olympiasieg in Tokio feierte - und den sechsten insgesamt. Silber holte sich ihre Landsfrau Erica Sullivan, die zwischenzeitlich längere Zeit nur auf Rang fünf gelegen war. 

Köhler folgt auf Freundin Steffen

"Ich weiß gerade selber nicht genau, was ich sagen soll. Ich habe die Chance einfach genutzt", sagte Köhler nach ein paar Freudentränen im ZDF - und freute sich zudem, dass sie als Erste nach ihrer Freundin Steffen eine deutsche Schwimm-Medaille holte.

Nach dem starken Vorlauf von Florian Wellbrock über 800 Meter Freistil hofft der Deutsche Schwimm-Verband am Donnerstag auf die nächste Medaille seit dem Doppelsieg von Steffen im Jahr 2008. Steffen war zuvor die letzte deutsche Beckenschwimmerin bei einer olympischen Siegerehrung.

Am Tag vor dem Auftritt ihres Verlobten zeigte Köhler einen herausragenden Auftritt. Die Athletensprecherin steigerte sich im Vergleich zu ihren Vorleistungen klar. Es war nach Platz vier von Henning Mühlleitner über 400 Meter Freistil zum Auftakt und Platz sechs von Isabel Gose über dieselbe Distanz die dritte Finalplatzierung für den DSV in Tokio - und die erste Medaille.

Erfolgreiche Trainingsgruppe 

Wie Wellbrock und Gose zählt auch Köhler zur Trainingsgruppe von Bundestrainer Bernd Berkhahn in Magdeburg, wohin sie im Sommer 2018 gewechselt war. Dort glückte ihr ein Leistungssprung. Der Vize-Weltmeisterschaft über 1500 Meter Freistil und dem Titel mit der Freiwasserstaffel im Sommer 2019 folgte ein Kurzbahn-Weltrekord über 1500 Meter Freistil im Winter.

Als Olympia 2020 wegen der Corona-Pandemie verschoben wurde, verlegte die Jura-Studentin auch ihr Staatsexamen um ein Jahr nach hinten. Und wurde nun mit Bronze belohnt. 

Freistil-Staffel landet auf Rang sieben

Die deutsche Freistil-Staffel der Männer über 4 x 200 Meter belegte im Finale nach Köhlers Erfolg den siebten Platz belegt. Das Quartett mit Lukas Märtens, Poul Zellmann, Henning Mühlleitner und Jacob Heidtmann benötigte am Mittwoch in Tokio 7:06,51 Minuten und war damit etwas schneller als im Vorlauf am Vortag, als die Zeit bei 7:06,76 Minuten lag.

Gold sicherte sich das Team aus Großbritannien. Silber ging an die Russen vor Australien. Bei Olympia in Rio de Janeiro 2016 war die deutsche Staffel um Paul Biedermann Sechste geworden.

jom/dpa

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