2. Bundesliga

Kwasnioks Vorahnung: "Freude war mir ein wenig zu groß"

Beim SCP-Trainer überwiegt der Stolz

Kwasnioks Vorahnung: "Freude war mir ein wenig zu groß"

Ärgerte sich über seine Umstellung nach dem 3:2: Lukas Kwasniok.

Ärgerte sich über seine Umstellung nach dem 3:2: Lukas Kwasniok. IMAGO/Eibner

"Es fühlt sich ein bisschen mehr nach einer Niederlage an" - normalweise stammt dieses Zitat von einem Trainer, dessen Mannschaft einen späten Ausgleich hinnehmen musste. Doch am Samstag war dies anders: Diesen Satz sagte nicht etwa Lukas Kwasniok, der mit Paderborn in der Nachspielzeit den 3:3-Endstand kassiert hatte, sondern von seinem Gegenüber Karel Geraerts. Allerdings fügte Schalkes Trainer anschließend noch hinzu, dass Kwasnioks Gefühlslage "vielleicht" identisch wäre.

Doch da irrte sich der Belgier: "Wir sind unter dem Strich mit dem Punkt zufrieden oder können damit leben", so der SCP-Trainer auf der Pressekonferenz.

Kwasniok zum Comeback: "War so nicht zu erwarten"

Dass Kwasniok trotz eines Last-Minute-Ausgleichs vom Tabellen-14. von Zufriedenheit sprach, lag vor allem an den Comeback-Qualitäten seines Teams. Denn nach dem 0:2 durch Bryan Lasme kurz nach Wiederanpfiff gab sich seine Mannschaft nicht auf, sondern erhöhte stattdessen den Druck.

Der Lohn: Paderborn stellte das Spiel zwischenzeitlich innerhalb von 26 Minuten durch Tore von Aaron Zehnter (erstes Zweitligator), David Kinsombi und Sebastian Klaas komplett auf den Kopf. "Es war für uns so nicht zu erwarten. Obwohl wir schon ein paar Rückschläge in den vergangenen Spielen und anderen Auswärtsspielen aufholen konnten, war es was ganz Besonderes", erklärte der 42-Jährige.

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Dementsprechend emotional fiel nach dem 3:2 in der 86. Minute dann natürlich auch der Jubel aus - ganz zum Ärger von Kwasniok. "Die Freude war mir persönlich ein wenig zu groß. Von der Bank, vom ganzen Staff. Es war klar, dass es viel Nachspielzeit geben wird", erläuterte der Coach und fuhr fort: "Dann musst du den Fokus beim Spiel lassen und nicht beim Jubel. Deswegen war ich da ein bisschen böse."

Man kann immer ein Haar in der Suppe suchen, mir ist heute nicht danach.

Lukas Kwasniok

Seine Vorahnung sollte sich bekanntlich kurze Zeit später durch den Treffer von Keke Topp bestätigen. Einen großen Vorwurf wollte er seinem Team für das Gegentor nicht machen, vielmehr kritisierte er sich selbst. Da er nach dem Führungstreffer einen Mittelfeldspieler "opferte" und auf Fünferkette umstellte, sei nach der Kopfballverlängerung von Kenan Karaman die "zweite Ebene" nicht gut besetzt gewesen.

Der Ärger über die Umstellung war bei ihm aber nicht sonderlich groß, wie sein letzter Satz auf der Pressekonferenz verdeutlichte: "Man kann immer ein Haar in der Suppe suchen, mir ist heute nicht danach, sondern es überwiegt der Stolz auf die eigene Mannschaft."

aka

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