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Baseball: Kuriose Details im Rekordvertrag von Shohei Ohtani

Dodgers gehen als Top-Favorit in die nächste Saison

Kuriose Details im Rekordvertrag: Warum Ohtani auf 680 Mio. Dollar "verzichtet"

Ein 700-Millionen-Dollar-Einhorn - zumindest auf dem Papier: Shohei Ohtani.

Ein 700-Millionen-Dollar-Einhorn - zumindest auf dem Papier: Shohei Ohtani. IMAGO/ZUMA Wire

Riesige Freude bei den Los Angeles Dodgers, betrübte Stimmung in den Fanlagern der 29 anderen MLB-Teams. Vor allem in Toronto. Dort hatten manche Anhänger der Blue Jays eigentlich fest mit der Verpflichtung des Baseball-Superstars Shohei Ohtani gerechnet.

Am Freitagabend kursierten Gerüchte durch die Sozialen Medien, der Free Agent befinde sich auf dem Weg nach Toronto, ein Vertrag liege unterschriftsreif bereit. Die Blue-Jays-Fans starteten eine "Ohtani Watch", Privatflugzeuge wurden getrackt - und am Ende passierte: nichts. Stattdessen kündigte der 29-Jährige am Samstag an, künftig für die Los Angeles Dodgers aufzulaufen.

In der Nacht auf Dienstag machte nun auch der siebenmalige World-Series-Champion den Deal offiziell. Ohtani, im Trikot der Los Angeles Angels zweimal als MVP (wertvollster Spieler) der American League ausgezeichnet, hat für zehn Jahre bei seinem neuen Team unterschrieben.

Ich kann zu 100 Prozent sagen, dass ihr, die Dodgers-Organisation und ich, dasselbe Ziel haben - eine World-Series-Parade in die Straßen von Los Angeles zu bringen.

Shohei Ohtani

"Dodgers-Fans, vielen Dank für das nette Willkommen", wird der Japaner in einem Statement zitiert, mit dem das Franchise das sehnsüchtige Warten der Fans auf die offizielle Verkündung des Deals beendete. "Ich kann zu 100 Prozent sagen, dass ihr, die Dodgers-Organisation und ich, dasselbe Ziel haben - eine World-Series-Parade in die Straßen von Los Angeles zu bringen."

Dodgers Top-Favorit auf die World Series

Die Dodgers gehören seit Jahren zu den besten Teams der MLB, 2020 gewannen sie zuletzt die World Series (4-2 gegen die Tampa Bay Rays), nachdem sie zuvor 2017 und 2018 zweimal in der Final-Serie gescheitert waren. In den drei Spielzeiten nach dem Titelgewinn folgte auf eine jeweils bärenstarke Regular Season jedoch jeweils ein verfrühtes Play-off-Aus, zuletzt zweimal in Folge bereits in der ersten Runde.

Schon vor der Ohtani-Verpflichtung wurden die Dodgers als eines der Top-Teams der kommenden Saison gehandelt, nach dem Deal machten die Buchmacher L.A. umgehend zum absoluten Top-Favoriten. Ohtani ist ein Einhorn, einen Spieler wie ihn hat es in der langen Baseball-Historie noch nie gegeben. Er glänzt sowohl als Hitter (44 Home Runs in der vergangenen Saison, Platz 4 ligaweit), als auch als Pitcher, diese Kombination macht ihn einzigartig. Aufgrund einer Ellenbogen-OP wird Ohtani jedoch voraussichtlich erst 2025 wieder werfen können und nächste Saison nur als Hitter agieren.

Ohtani unterschreibt Rekordvertrag im US-Sport

Dennoch war Ohtani der Hauptpreis in der Free Agency 2023, nachdem sein Vertrag bei den Angels ausgelaufen war - und die Dodgers ließen sich seine Dienste einiges Kosten. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat er einen 700 Millionen Dollar schweren Deal unterschrieben und damit alle Rekorde im US-Sport gebrochen.

Der vorherige Rekordvertrag in der MLB gehörte Mike Trout (426,5 Millionen Dollar über zwölf Jahre), in der NFL hat Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes 2020 einen Zahnjahresvertrag für 450 Millionen Dollar unterschrieben - Ohtani verdient nochmal 250 Mio. mehr.

Ohtani: Nur 2 Mio. Dollar Jahresgehalt statt 70 Mio.?

Nun aber berichtet der bekanntermaßen gut vernetzte ESPN-Journalist Jeff Passan von einem kuriosen Detail im Vertrag Ohtanis: Von den 70 Millionen Dollar Jahresgehalt, die Ohtani in den kommenden zehn Jahren zustehen, lässt er sich zunächst nur zwei Millionen pro Jahr auszahlen. Etwa 97 Prozent seines Gehalts werden aufgeschoben.

Der Grund: Das Dodgers-Team um die Superstars Ohtani, Mookie Betts oder Freddie Freeman ist bereits sehr teuer, damit die Verantwortlichen Luxussteuer sparen und weitere Verstärkung an Land ziehen können, steht Ohtani nun mit deutlich weniger Gehalt in den Büchern. Die Idee soll der Japaner in den Verhandlungen mit den Dodgers angeblich selbst in den Raum geworfen haben. Laut "The Athletic" soll er ohnehin etwa 50 Millionen Dollar pro Jahr durch Werbedeals verdienen.

Auf das Gehalt der Dodgers ist der Baseball-Profi also nicht angewiesen, um "über die Runden" zu kommen. Und verloren ist das Geld eh nicht. Insgesamt 20 Mio. Dollar verdient er in den kommenden zehn Jahren, das restliche Gehalt ist für das Ende der Vertragsdauer aufgeschoben. Von 2034 bis 2043 wird er die restlichen 680 Millionen Dollar ausgezahlt bekommen.

pja