Bundesliga

Kuranyi gibt Ungarn einen Korb

Stuttgart: Absage an Manager Magyar

Kuranyi gibt Ungarn einen Korb

Es gibt sie noch, Tage wie den vergangenen Samstag. Im Spiel gegen Cottbus vergab Kevin Kuranyi allein vor Torhüter Lenz eine 100-prozentige Chance kläglich, bei einer zweiten drosch er den Ball an die Querlatte. "Man muss sich vermutlich damit abfinden", sagt der VfB-Angreifer, "dass es Spiele gibt, in denen einem einfach kein Tor gelingen will."

Auch so aber findet es nicht nur der 20-Jährige "unglaublich, was in den letzten zwei Monaten passiert ist". Zu Saisonbeginn laut Trainer Felix Magath noch "weit entfernt von den ersten Elf", hat Kuranyi zu einem kometenhaften Höhenflug angesetzt: Mit sieben Treffern belegt der U-21-Nationalspieler Rang zwei der Bundesliga-Torschützenliste. "Er ist immer in Bewegung, kopfball- und zweikampfstark, und gerade als er gebraucht wurde, hat er es auch gezeigt", sagt Magath.

Plötzlich wollen alle etwas von dem Mann mit den drei Pässen und dem ungarischen Großvater. Andere Vereine - wie Hertha BSC - denken über ihn nach (Kuranyi: "Davon habe ich nichts mitbekommen"), und vor ein paar Tagen erkundete der ungarische Fußball-Verband über einen Mittelsmann seine Bereitschaft, für Ungarn zu spielen. Nach Kuranyis Absage rief ihn am Sonntag Zoltan Magyar, Manager des Nationalteams, persönlich an. "Er erzählte mir, dass ich dort in der A-Nationalelf auf jeden Fall spielen würde", sagt Kuranyi, der auch Magyar enttäuschte: "Ich habe mich für Deutschland entschieden, und dabei bleibt es."

Nicht ganz so eindeutig fällt sein Bekenntnis zu dem Verein aus, an den er noch bis 2004 gebunden ist. "Ich glaube schon", sagt er nur, "dass ich den Vertrag beim VfB erfüllen werde."

Harald Kaiser