Bundesliga

Kübler über Tore, Europa und die Ketchup-Flasche

SC-Rechtsverteidiger blickt auf zwei erfolgreiche Saisons zurück

Kübler über Tore, Europa und die Ketchup-Flasche

Ein Gesicht der steilen Freiburger Entwicklung: Lukas Kübler.

Ein Gesicht der steilen Freiburger Entwicklung: Lukas Kübler. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Beim 2:2 im Testspiel gegen den französischen Erstligisten Racing Straßburg traf Lukas Kübler zum zwischenzeitlichen 1:1, dabei gehört das Tore schießen nicht zu seinen größten Stärken. Insgesamt sechs Treffer hat der 30-Jährige für die Profis des SC Freiburg erzielt, seit er 2015 vom SV Sandhausen zum Sport-Club gewechselt ist, vier fielen in der vergangenen Saison - zwei in der Bundesliga (gegen Bremen und in Leipzig) und zwei in der Europa League (in Nantes und gegen Piräus), alle innerhalb eines Monats zwischen Mitte Oktober und Mitte November.

Torjäger Kübler "kann das selbst nicht erklären"

"Ich kann das selbst nicht richtig erklären, es waren auch unterschiedliche Tore, mal stand ich bei einem Standard richtig, mal bin ich in eine gute Situation gekommen", sagte Kübler. "Aber ich hoffe, dass es nicht die einzige Phase war, sondern dass ich auch in der neuen Saison das eine oder andere Tor beitragen kann." Teilweise sei das auch positionsbedingt gewesen. Wenn die Freiburger mit Dreierkette gespielt haben, kam der Rechtsverteidiger häufiger in Abschlusssituationen, wenn ihn beispielsweise Kiliann Sildillia abgesichert hat.

Die vergangenen beiden Saisons waren nicht nur die erfolgreichsten für den Verein, sondern auch die stabilsten für Kübler, der zuvor immer mal wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, "Den Körper danach wieder ins Gleichgewicht zu bringen, hat viel Arbeit gekostet, aber ich sehe, dass es sich auszahlt." Jetzt fühle er sich "sehr gut", und er hofft darauf, dass auch in der kommenden Saison wieder viele Spiele dazu kommen. Er freut sich auch schon wieder auf die Europa League, in der er vergangene Runde erstmals aufgelaufen ist. Die englischen Wochen hätten "richtig Spaß gemacht, auch weil man nicht so viel trainiert, sondern mehr spielt", dazu kämen die "coolen Reisen". Und für die nächste Saison geben ihm die Erfahrungen "Ruhe, weil ich gesehen habe, dass wir es hinbekommen können".

Natürlich steigen auch unsere Erwartungen.

Lukas Kübler

Das heißt aber nicht, dass er damit rechnet, dass es für den Sport-Club genauso erfolgreich weiter geht. "Natürliche steigen auch unsere Erwartungen, wir sind Sportler, trotzdem muss man einordnen, dass es letztes Jahr sehr gut gelaufen ist, gerade ihn der Hinrunde", sagte Kübler. Aber auch mit einer schlechteren Phase würde das Team umgehen können, ist er sich sicher, "weil wir jetzt auch viele erfahrene Spieler haben".

Dass bis auf Torwart Mark Flekken bislang alle Leistungsträger in Freiburg geblieben sind, wundert den langjährigen SC-Spieler nicht. "Es gibt keine Notwendigkeit wegzugehen, wenn man sich wohlfühlt. Außerdem musst du auch erst mal eine Verbesserung schaffen. Und wenn du Fünfter wirst, ist das schwer." Zwar gebe es "vermeintlich größere Clubs", die in der Tabelle hinter dem SC gelandet sind, aber die würden nicht international spielen.

Talente aus der Ketchup-Flasche

Dass bis auf Stürmer Junior Adamu und Rückkehrer Florian Müller noch keine weiteren Neuzugänge verpflichtet wurden, beunruhigt Kübler nicht, im Gegenteil: "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass unsere Verantwortlichen das immer gut gemanagt haben. Und mit dieser Mannschaft haben wir letzte Saison großen Erfolg gehabt." Dazu zählt er neben den langjährigen Mitspielern auch die Talente, die aus der eigenen Nachwuchsarbeit aufgerückt sind wie Noah Weißhaupt, Kenneth Schmidt und Keeper Noah Atubolu.

"Es ist gerade wie bei der berühmten Ketchup-Flasche", sagte Kübler, "sie kommen aber auch in eine stabile Mannschaft, das ist Gold wert." Das sei kein Vergleich zu seiner Zeit beim 1. FC Köln, als er im ähnlichen Alter war. Dass der Sport-Club mit dem 21-jährigen Atubolu als neue Nummer eins in die Saison geht, sieht er deshalb ebenfalls gelassen. "Ich bin mir sicher, dass er es super machen wird. Er hat sich schon bewiesen, auch in der Nationalmannschaft und bei uns im Pokal", so Kübler. "Wir als Mannschaft machen uns da keine Sorgen."

Daniela Frahm

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