Bundesliga

Kruse bedankt sich für die Wolfsburg-Häme der Union-Fans

VfL-Stürmer meldet sich wieder zu Wort - Polizeieinsatz vor der Haustür

Kruse bedankt sich für die Wolfsburg-Häme der Union-Fans

In Wolfsburg aussortiert, in Berlin nicht vergessen: Max Kruse.

In Wolfsburg aussortiert, in Berlin nicht vergessen: Max Kruse. IMAGO/Christian Schroedter

Es war ein gebrauchter Nachmittag für den VfL Wolfsburg am Sonntag im Stadion "An der alten Försterei" in Berlin. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac blieb letztlich chancenlos beim 0:2 gegen den Überraschungs-Spitzenreiter Union und rutschte selbst zurück auf den Abstiegsrang 17. Zu allem Überfluss sangen die Berliner Fans im zweiten Durchgang noch hämisch in Richtung VfL und dessen Coach: "Ohne Kruse habt ihr keine Chance!"

Worte, die beim besungenen Spieler gut ankamen. Kruse, von Kovac aussortiert, bedankte sich bei Instagram nun sogar dafür. "Ich werde nicht vergessen, was am Wochenende passiert ist", richtete er in der vergangenen Nacht Worte an seine 382.000 Follower. "Ich habe mitbekommen, was die Fans gesungen haben. Es ist ein schönes Gefühl, so etwas zu hören von den Fans einer Mannschaft, wo man mal gespielt hat. Von daher: Vielen, vielen Dank."

"In der Nacht auf Montag war bei mir vor der Haustür sehr viel los"

Der VfL dürfte wieder einmal weniger erfreut sein über die Social-Media-Aktivitäten seines Angestellten, Ruhe wird so in das Thema Kruse bei den Niedersachsen kaum einkehren. Der 34-Jährige spielt sportlich keine Rolle mehr und scheint umso mehr Spaß daran zu finden, seinen Arbeitgeber zu kitzeln. Eine Einigung über eine von VfL-Seiten angestrebte Vertragsauflösung hat es bislang nicht gegeben, Wolfsburg muss Kruse weiterhin trainieren lassen. "Die ganze Geschichte ist erledigt", hatte Trainer Kovac am Sonntag noch über den degradierten Offensivmann gesagt, der sein Kapitel in Wolfsburg nun auf andere Art und Weise zu Ende schreibt.

Die Zuneigung mancher Union-Anhänger - im vergangenen März hatte es nach Kruses Winterwechsel noch Schmähgesänge gegen den Routinier beim Berliner Gastspiel in Wolfsburg (0:1) gegeben - führten laut dem Fußballer sogar noch zu einem Polizeieinsatz vor dessen Haus in Berlin.

Kruse berichtet: "In der Nacht von Sonntag auf Montag war bei mir vor der Haustür sehr viel los. Hier waren einige Union-Fans mit Bengalos, die Polizei musste kommen, weil es ein bisschen zu laut wurde." Doch auch hier bedankt sich Kruse noch einmal ausdrücklich: "Ich weiß diese Anerkennung sehr zu schätzen und wollte mich dafür recht herzlich bedanken." Eine Anerkennung, die er in Wolfsburg wohl nicht mehr erleben wird.

Thomas Hiete

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