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Krause: "Es fehlt noch ein gewisser Reifegrad"

Norderstedt verliert mit 1:2 in Lohne

Krause: "Es fehlt noch ein gewisser Reifegrad"

In Lohne setzte es für Eintracht Norderstedt die erste Pflichtspielniederlage unter Cheftrainer Max Krause

In Lohne setzte es für Eintracht Norderstedt die erste Pflichtspielniederlage unter Cheftrainer Max Krause IMAGO/Oliver Ruhnke

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Das erste Auswärtsspiel in seiner Cheftrainer-Karriere war für Max Krause ein ganz besonderes. Denn er durfte ein kleines "Kennlern-Trainingslager" abhalten, reiste mit seinem Team schon einen Tag vor dem Spiel nach Lohne. Diese auch dem Ferienbeginn sowie der frühen Anstoßzeit geschuldeten Maßnahme ist für die Eintracht sehr ungewöhlich. Am Ende steht nach der 1:2-Niederlage die Feststellung: Gelohnt hat sich der Trip nach Lohne nicht.

Denn ausgerechnet nach einer Nacht in fremden Betten wirkte Norderstedt alles andere als ausgeschlafen: Dem frühen Rückstand nach einem Eckball ging ein kollektiver Tiefschlaf voraus, und beim blau-weißen Siegtreffer in der Nachspielzeit war die Abwehr, allen vorn der eingewechselte Andre Wallenborn, nach einer erneuten Standardsituation gedanklich schon im Bus.

"Es fehlt noch ein gewisser Reifegrad, vor allem bei ruhenden Bällen gegen uns", kommentierte Krause die entscheidenden Szenen. Dabei verkannte der 33-Jährige auch nicht, dass die Niederlage verdient war und Arne Exner sein bislang bestes Spiel im Eintracht-Tor machte: "Wir hatten wenig Raum für unser Umschaltspiel und waren insgesamt zu unkreativ." Immerhin die Chancenverwetung lag bei 100 Prozent: Kevin von Anhalt gelang kurz vor der Pause nach einem abgewehrten Schuss von Ersin Zehir der Ausgleich. In der zweiten Hälfte war die Partie ausgeglichen und ohne Höhepunkte auf Norderstedter Seite - aber dann müsste man als Spitzenmannschaft aus einem schwachen Spiel, bei dem auch der Gegner lange keine Idee hatte, eben auch mal einfach einen dreckigen Punkt mitnehmen.

Spielidee erkennbar

Dass Max Krause eine Idee hat, war in seinen ersten beiden Partien zu erkennen. Er verwarf das gefühlt seit Vereinsgründung bewährte 4-1-4-1-System und setzt auf ein 4-2-2 mit einem hängenden Stürmer, den diesmal Nils Brüning darstellte. Dass dies ein paar Wochen dauern kann, ist einkalkuliert.

Krause hat allerdings mit einem "traditionellen" Phänomen zu kämpfen: dem Verletzungspech. In Lohne fehlten ihm sieben Stammspieler, allen voran Regisseur Jonas Behounek. So kam der 19-jährige Maurice Lüllemann nach vier Toren in drei Spielen der zweiten Landesliga-Mannschaft erstmals in den Genuss, zur Reisegruppe zu gehören. Allerdings musste er auch er die Rückfahrt ohne Erfolgserlebis - und ohne Einwechslung - antreten.

Trainer Krause bleibt dennoch optimistisch: "Man merkt, dass die Truppe immer besser zusammen wächst. Die Jungs sind ehrgeizig und tun alles, um zu gewinnen. Ich bin davon überzeugt, dass wir uns den Rest schon bald erarbeiten werden." Dazu müsste sein Team allerdings im dem Duell gegen Tabellenführer Phönix Lübeck ein wenig ausgeschlafener auftreten.

luk, Harald Borchardt

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