An der WM 2022 nimmt Christoph Kramer auf jeden Fall teil. Nur die Rolle ist noch nicht endgültig geklärt: Ist er wie geplant ZDF-Experte oder völlig überraschend doch Kadermitglied der deutschen Nationalmannschaft?
Als die "Bild" Anfang der Woche 44 Namen veröffentlichte, die angeblich auf der vorläufigen, an die FIFA geschickten Liste von Bundestrainer Hansi Flick stehen, war auch Kramers aufgetaucht. Eine Bestätigung gibt es weder von ihm noch von Borussia Mönchengladbach. Hoffnung hegt er aber kaum.
"Ich bin mir leider sehr sicher, dass es nicht reichen wird - was ich total schade finde", sagt der Weltmeister von 2014, der im Sommer 2016 sein letztes von bislang zwölf Länderspielen absolvierte, bei "Sky". "Aber aus purem Realismus glaube ich es nicht." Die Gerüchte gefallen ihm indes durchaus: "Ich liebe die Medien dafür, dass sie mich da gerade so ein bisschen hinsingen und auf diesen Listen sehen." Flick hatte unlängst erklärt, dass "nicht alle gehandelten Namen stimmen".
Dass Kramer überhaupt mit einem Nationalelf-Comeback in Verbindung gebracht wird, hat er seinem Formanstieg in Gladbach zu verdanken. Nach einer holprigen Vorsaison ist er seit Daniel Farkes Einstieg auf der Trainerbank gesetzt: zehn Einsätze, alle in der Startelf, kicker-Notenschnitt 3,45.
Verlängerung steht bevor: "Das Ding ist auf der Zielgeraden"
"Ich fühle mich einfach besser", sagt Kramer. "Letzte Saison habe ich mich von Wehwehchen zu Wehwehchen geschleppt. Ich wusste schon im Sommer, wie die Zeichen stehen. Da wurden auch Stimmen laut: Spielt der überhaupt noch Fußball? Oder macht der nur noch Analyse? Es musste bei mir wieder funktionieren. Deswegen hatte ich Glück, dass ich fit und gesund geblieben bin. Wenn ich fit und gesund bin, mache ich mir auch keine Sorgen, dass ich meine Spiele mache. Die habe ich immer gemacht."
Nun steht der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler vor der Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrags. "Es waren sehr gut Gespräche", verrät er. "Als Typ ist es mit mir auch manchmal nicht furchtbar einfach, aber in dieser Konstellation bei Gladbach auch wirklich nicht furchtbar schwer. Das Ding ist auf der Zielgeraden."