Bundesliga

Kovac: Mit der Kettenfrage ins neue Jahr

Der Wolfsburger Trainer und die Zuversicht

Kovac: Mit der Kettenfrage ins neue Jahr

Setzt Niko Kovac beim Auftakt ins neue Jahr in Mainz wieder von Beginn an auf eine Viererkette?

Setzt Niko Kovac beim Auftakt ins neue Jahr in Mainz wieder von Beginn an auf eine Viererkette? IMAGO/eu-images

Mit einem schlechten Ergebnis, aber einem ganz ordentlichen Gefühl ging es für den VfL Wolfsburg in die kurze Winterpause. Gegen den FC Bayern setzte es beim 1:2 am 20. Dezember zwar schon die neunte Saisonniederlage im 16. Spiel - in der vergangenen Saison kassierte das Team von Niko Kovac insgesamt elf Pleiten - die zweite Hälfte gegen den Rekordmeister machte aber zugleich Mut.

Wolfsburg kratzte am Ausgleich, brachte den müden Meister hier und da in Bedrängnis, verlor am Ende knapp, wenngleich nicht unverdient. "Wir haben ein ganz anderes Gesicht gezeigt", sagte Coach Kovac und lieferte auch den Grund dafür: "Durch die Umstellung zur Viererkette haben wir sehr viel höher und aggressiver verteidigt." Reicht das aus, um künftig wieder zum Ursprungsplan dieser Saison zurückzukehren?

Mittelfristig will der Trainer zur Viererkette zurückkehren

Der sah eine VfL-Mannschaft mit Viererkette und offensiven Flügelspielern vor, entsprechend wurde der Kader aufgestellt. Ehe Kovac nach langem personellen und taktischen Hin und Her zu einer Formation mit Dreierkette wechselte, auf offensive Außen fast gänzlich verzichtete, um eine defensive Stabilität herzustellen.

So startete er auch gegen die Bayern, um dann nach der Pause zur Vierer-Formation in der Abwehr zurückzukehren. Zumindest mit dem Erfolg, anschließend besser gespielt zu haben. Reicht das schon für den erneuten Wechsel? "Ich glaube", hatte Kovac kurz zuvor schon gesagt, "dass es mittelfristig und langfristig, wenn alles in die richtige Richtung läuft, wieder eher in die Viererkette geht als in die Dreierkette."

Maehle: "Es ist gut für uns, dass wir beide Systeme spielen können"

Nur wann ist mittelfristig? Und läuft es in Wolfsburg schon in die richtige Richtung? Und wie sieht es die Mannschaft? Joakim Maehle, wechselweise Außenverteidiger oder Schienenspieler, übt sich in Diplomatie, will nicht verraten, was er bevorzugt. Der Däne sagt: "Es ist gut für uns, dass wir beide Systeme spielen können." Die zweite Hälfte gegen die Bayern sei "richtig gut" gewesen. Warum also nicht auch am 13. Januar zum Auftakt in Mainz? "Ich wäre nicht überrascht, wenn wir mit einer Viererkette spielen würden", sagt Maehle und schiebt schnell hinterher: "Ich wäre aber auch nicht überrascht, wenn wir mit Dreier- und Fünferkette spielen."

Kovacs Zuversicht: "Mehr Potenzial als Punkte"

Entscheiden wird dies Kovac, konkrete Hinweise wird es ab Dienstag im Trainingslager in Portugal geben. Nach dem 1:2 gegen Bayern sagte der Trainer: "Leider sind die Ergebnisse nicht so, wie wir uns vorstellen, aber man sieht, dass die Mannschaft sehr viel mehr Potenzial hat als Punkte. Deswegen bin ich zuversichtlich, dass wir punktemäßig im kommenden Jahr besser agieren werden." Sehr optimistisch angesichts der bisherigen Darbietungen, aber eben auch nicht völlig illusorisch.

Thomas Hiete

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