Zuletzt in Darmstadt war das Signal schon deutlich. Kölns Trainer Steffen Baumgart nahm seinen Kapitän in der Halbzeit vom Platz, für Florian Kainz war der Arbeitstag nach 45 Minuten beim Stand von 0:0 beendet. Der Hauptgrund laut Baumgart war die Vorbelastung durch eine Gelbe Karte, aber die Leistung des Mittelfeldspielers hat wohl auch mit reingespielt: Kainz kassierte für seine Leistung beim 1:0 gegen die Lilien zum fünften Mal die kicker-Note 5.
Kainz hadert mit seiner Situation
In der laufenden Saison kommt Kainz damit vor der Partie am Sonntagabend gegen Mainz 05 (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker) auf einen Notenschnitt von 4,12. Von den Kölner Stammspielern kommt nur Rechtsverteidiger Rasmus Carstensen auf einen schlechteren Schnitt (4,15).
Seit Saisonbeginn ist Kainz der Kapitän des 1. FC Köln, folgte auf den langjährigen Amtsinhaber Jonas Hector. Doch der Österreicher hadert mit seiner Situation und übt nur noch wenig positiven Einfluss auf das Spiel der Geißböcke aus. In der vergangenen Saison noch war das ganz anders, da kam Kainz auf einen Notenschnitt von 3,2 nach 32 Ligaspielen.
Doch seine Rolle ist bei den strauchelnden Kölnern nicht einfach. Denn im Vorjahr lief der 31-Jährige meist auf der linken Seite auf. Seit dem Sommer half Kainz nun auch auf der Sechserpostion und auf der Zehn aus. Keine einfache Aufgabe für den Offensivspieler, aber viel Verantwortung und große Erwartungen.
Klarer Abfall zum Vorjahr
Das macht sich bemerkbar, denn noch kommt Kainz auf keine Vorlage aber immerhin drei Tore - alle allerdings vom Elfmeterpunkt. Im Vorjahr sammelte er elf Assists und sechs Tore, davon ebenfalls drei Elfmeter.
Bundesliga, 14. Spieltag
Dass es im Kölner Offensivspiel hakt, liegt auch an Kainz' Formtief. Ähnlich wenige Treffer wie der 1. FC Köln (zehn Tore) erzielte bislang nur der kommende Gegner Mainz 05 (12). Gut möglich, dass FC-Coach Baumgart deshalb seinen Kapitän am Sonntagabend erstmals in dieser Spielzeit aus der Startelf rauslässt.
Setzt Baumgart auf Waldschmidt?
Mit Mark Uth steht ein erfahrener Spielmacher für die Zehnerposition parat, auf Linton Mainas Tempo auf der linken Seite will Baumgart nicht verzichten und rechts dürfte Jan Thielmann die Nase vorn haben. Im defensiven Mittelfeld funktioniert die Kombination aus dem defensiv stabilen Eric Martel und dem Rhythmusgeber Dejan Ljubicic meist ganz gut. Und zudem warb zuletzt Luca Waldschmidt für sich. Der war in Darmstadt für Kainz ins Spiel gekommen und hatte die Ecke getreten, die Davie Selke zum entscheidenden Treffer eindrücken konnte. Waldschmidt hatte dafür die Note 2,5 erhalten.
So gut wurde Kainz in dieser Saison erst einmal bewertet: Beim bislang einzigen Heimsieg des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach (3:1). Da gab es die 1,5, Kainz verwandelte zwei Elfmeter. Nun droht ihm aber erst mal die Bank.